Die Bankenkrise, die Inflation und die steigenden Zinsen, welche die Weltwirtschaft an den Rand einer Rezession gebracht haben, sind kein Zufall. Die Regierungen und Notenbanken trugen wesentlich dazu bei. Ihre Interventionen wurden ironischerweise oft als Massnahmen zur Marktberuhigung begründet.
Ihr Aktivismus endete aber meistens im Gegenteil. Märkte lassen sich nicht so einfach mit Regulierungen und Notstandsmassnahmen steuern. Im Gegenteil.
Falsche Markteingriffe ziehen nicht selten weitere Interventionen nach sich, oder die Marktkräfte korrigieren das Fehlverhalten brutal. Abwertungen, Hyperinflationen und Rezessionen mit sozialen Unruhen sind die Folgen.
Mit ihren massiven Sozial- und Umweltprogrammen hat die Politik die Verschuldung in den letzten Jahren extrem vorangetrieben. Die EZB hat nicht nur massenhaft Staatsschulden der EU-Länder aufgekauft. Die Geldschleusen wurden geöffnet, um die Zinsbelastung der Staaten zu senken. Letztere nutzten die Tief-, Null- und Negativzinsphase aber nicht dazu, Schulden abzustottern, sondern sie missbrauchten die Entlastung für die Aufnahme weiterer Schulden. Selbst die EU ist nun am Kapitalmarkt mit eigenen Anleihe-Emissionen präsent.
Die Politik konnte über Jahrzehnte mit exzessiven Staatsausgaben Stimmen zur Machterhaltung kaufen. Die Kombination masslose Fiskalausgaben und Gratisgeld führten zur Inflation. Der Ukraine-Krieg und die teils selbst verursache Energieknappheit waren dann der Funken, der eine Preis-Lohn-Spirale auslöste. Nun spielt sich EZB-Präsidentin Lagarde mit Zinserhöhungen als Feuerwehrfrau auf, nachdem sie zuvor die Sparer mit Negativzinsen enteignet hat.
Ihre Fehleinschätzungen der Lage und ihre politische Unterstützung der staatlichen Schuldenwirtschaft werden die Leute wohl mit einer Rezession bezahlen müssen. Dennoch brüstet sie sich damit, die Inflation zu bekämpfen, weil diese vor allem die Schwächeren treffe. Da liegt sie allerdings richtig, denn die EU-Politelite lässt sich den Kaufkraftverlust durch die Steuerzahler ausgleichen. Das EU-Parlament fordert innert zweier Jahre 25 Prozent höhere Bezüge, die siebzehnköpfige deutsche Bundesregierung laut einem in den Medien bekannt gewordenen Gesetzentwurf