Die PR-Kampagne der ukrainischen Führung ist inszeniert wie ein Theaterstück: Im ersten Akt besuchte Wolodymyr Selenskyj virtuell die Parlamente der Welt – mit Reden, massgeschneidert für das jeweilige Land.

Im zweiten Akt besucht die Welt Kiew: Wer auf sich hält, wallfahrt zum Helden-Präsidenten, um seine Ehrerbietung zu erweisen.

Heute Nancy Pelosi aus den USA, morgen Friedrich Merz aus Deutschland, übermorgen, wer weiss, Joe Biden. Nur der Papst, der Dalai Lama und Olaf Scholz zieren sich noch. Unverzeihlich.

Angeblich geht es um Solidarität, tatsächlich um schöne Bilder mit Superstar Selenskyj – so wie Teenies alles für ein Selfie mit Billie Eilish oder Justin Bieber gäben.

Als Draufgabe gibt’s Führungen zu Massengräbern – wie Gaffer auf der Autobahn. Den Ukrainern ist mit Katastrophen-Tourismus nicht gedient.

Als Sahnehäubchen winken innenpolitische Punkte. Der CDU-Chef etwa will mit seinem Besuch den Kanzler vorführen.

Scholz sollte nicht nachgeben. Erpressung bleibt Erpressung. Vor allem, wenn sie sich moralisch maskiert.