Eines haben wir lange nicht gehört: Dass die Sanktionen gegen Russland Zeit brauchten, um zu wirken.

Keine Rede mehr. Wäre auch zu peinlich, wenn die Internationale Energieagentur meldet, dass Russlands Erdöl-Exporte durch die Decke gehen.

Unübersehbar bleibt aber, dass sich der Westen ins eigene Fleisch schneidet. Erstmals hat dies die US-Administration eingestanden. Finanzministerin Janet Yellen sieht das Herzstück globaler US-Machtentfaltung bedroht: die Dominanz des Dollars.

«Beim Einsatz von Finanzsanktionen, die an die Rolle des Dollars gekoppelt sind, besteht das Risiko, dass sie mit der Zeit die Hegemonie des Dollars untergraben können», sagte sie CNN. Länder wie China, Russland oder der Iran könnten sich nach einer Alternative umsehen.

Das wusste Amerika bisher noch immer zu verhindern, denn bei der Währung hört der Spass auf. Sie ist existenziell für die USA. Solange der Dollar Leitwährung ist, finanziert die Welt Amerikas Ausgaben, Defizite und Kriege.

Droht ihm Gefahr, sind die USA zu allem fähig. Es geht ums Überleben als Supermacht. Yellens Worte sollten ein Alarmsignal sein.

Die 3 Top-Kommentare zu "Dramatisches Eingeständnis der US-Finanzministerin: Russland-Sanktionen gefährden die globale Vormachtstellung des Dollars"
  • Herbert Wolkenspalter

    Wenn die USA sich verhalten wie ein Bulle auf dem Schulhof, brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn andere das Weite suchen.   Der Fehler war und ist, die Leitwährung als Erpressungs- und Sanktionsmittel zu nutzen. Wenn sie zu -allem- fähig wären, würde sie dies bleiben lassen. Währung braucht Vertrauen.

  • collie4711

    Wenn die Russland-Sanktionen die globale Vormachtstellung des Dollars gefährden, bewirken sie etwas sehr Gutes.

  • arouet

    Die Homepage der ARD-Tagesschau stellte die Haltung der US-Finanzministerin Yellen in den Überschriften & Einleitungen so dar, als würde sie entschlossen und ganz entschieden die weitere Finanzierung des Krieges gegen Russland fordern. Später kamen dann ein par Sätze, die (bei sehr sorgfältigem Lesen) nicht mehr so eindeutig waren, sondern die man auch so verstehen konnte, als fordere sie nicht die Finanzierung des Krieges durch die USA, sondern vielmehr die Finanzierung des Krieges durch die EU