Bei der Debatte über das Embargo-Gesetz in der verflossenen Sommersession des eidgenössischen Parlamentes hielt Nationalrätin Sibel Arslan (Grüne) noch ein flammendes Plädoyer für Massnahmen gegen Russland und eine Neudefinition des Neutralitäts-Begriffes.

Damals stellte sie wahrscheinlich die Parteiräson über die eigene Meinung. Doch inzwischen äussert sie sich viel differenzierter zum Krieg in der Ukraine.

Natürlich verurteilt sie weiterhin den russischen Angriff auf die Ukraine. Aber sie macht auch die westlichen Staaten dafür mitverantwortlich.

In der SRF-«Arena» des Schweizer Fernsehens sagte Arslan, die Annäherung der Ukraine an die Nato habe Russland halt auch provoziert. Eine bemerkenswerte Aussage für eine Grüne. Dann fegte ein Shitstorm über die Baslerin hinweg.

Vor ihr hatte sich bereits der Grünliberale Zürcher Nationalrat Martin Bäumle differenziert über den Krieg in der Ukraine geäussert.

Sein Beispiel macht offensichtlich in grünen Kreisen jetzt Schule.