Es ist die grosse Schwachstelle des Gesetzes über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energieträgern (Mantelerlass), über das wir am 9. Juni abstimmen werden: Es fehlt ein Preisschild, also Angaben über die Kosten, was uns der Ausstieg aus der Atomenergie und die Dekarbonisierung (Verzicht auf Öl und Gas) der Schweiz und der von Bundesrat und Parlament beschleunigte Zubau an Wasserkraft, Wind- und Sonnenenrgie sowie Biomasse et cetera am Ende kosten wird.

Bundesrat Albert Rösti sagte bisher dazu, die Abgaben müssten dafür nicht erhöht werden. Gemeint sind mit den Abgaben zum Beispiel der Netzzuschlag, mit dem die erneuerbaren Energieträger grosszügig subventioniert werden. Das ist aber bloss eine Momentaufnahme, weil zurzeit der Netzzuschlagfonds gut gefüllt ist.

Das wird sich schon sehr bald ändern, denn die notwendigen Anpassungen und Investitionen werden in den kommenden Jahren in astronomische Höhe klettern.

In den im Jahre 2020 überarbeiteten Energieperspektiven 2050 plus werden diese Kosten auf sage und schreibe 1400 Milliarden Franken geschätzt, für die Erneuerung, Modernisierung und den Ersatz bestehender Energie-Infrastrukturen, Gebäude, Anlagen, Geräte oder Fahrzeuge usw. Der absolute Gipfel ist jedoch, dass uns die Autoren dieses Papieres weismachen wollen, dass diese zusätzlichen Investitionen sich auszahlen würden: So könnten drohende Schäden in Milliardenhöhe reduziert werden. Wenn die Klimaerwärmung weiterhin ungebremst fortschreitet, müsse die Schweiz mit sehr hohen Folgekosten rechnen.

Wie kann man allen Ernstes einen derartigen Unsinnn verbreiten? Denn egal wie viele Hundert Milliarden die Schweiz in eine CO2-neutrale Energieversorgung investiert, das hat null Auswirkungen auf das Weltklima. Wir werden das aber in den kommenden Jahren ganz gewaltig in unserem Portemonnaie spüren.

Die 3 Top-Kommentare zu "Neue Windräder, Solaranlagen, Wasserkraftwerke: Warum verschweigt Rösti die Kosten dafür?"
  • juege

    Lieber Hubi: lassen wir doch die Kosten einmal aussen vor. Alles, ausser Atom, ist lediglich Umweltzerstörung ohne Nutzen.

  • Ratio

    "Die grosse Schwachstelle des Strom-Gesetzes, über das wir im Juni abstimmen, ist, dass wir nicht wissen, was es kostet." Klar, aber wir wissen bereits, wer es bezahlen soll.

  • villiger

    ganz einfach, gleich machen wie bei 13. AHV rente, nichts über die kosten im vorfeld sagen, hat ja bestens geklappt und gibt zu allem noch den 246 sesseldrückern eine daseins(un)berechtigung.