Brüssel wird um ein Wahrzeichen ärmer. Nein, nicht das Atomium und auch nicht Manneken Pis.

Aber nukleare Sprengkraft hat auch Jean Asselborn – und einen nie versiegenden Wortfluss. Knapp zwanzig Jahre gehörte er zum Inventar der EU-Metropole, nun muss Luxemburgs Aussenminister weichen. Ein Regierungswechsel daheim machts nötig.

Er wird unvergessen bleiben, denn wenn Asselborn den Mund öffnete, gingen alle in Deckung. Kleines Land, grosse Klappe – das war sein Motto.

«Sie hat eher den Aschermittwoch gemocht als den Rosenmontag», rief er der sauertöpfischen Angela Merkel zum Abschied nach.

«Merde alors», schleuderte er Italiens Matteo Salvini entgegen, bevor er aus dem Saal stürmte.

«Trump ist ein Verbrecher, der vor Gericht gehört», meinte er vor einer Visite des US-Amtskollegen Mike Pompeo. Der kam dann nicht.

Mit der Schweiz haderte Asselborn besonders gern und oft. Er war es wohl, der den Titel «Rosinenpicker» ersann.

Journalisten liebten ihn als Interview-Partner und Talkshow-Gast. Oft mussten sie ihn gar nicht fragen, er rief von allein an.

Sie dürfen sich weiter auf verbale Bomben von ihm freuen. Schon als Amtsinhaber nahm er kein Blatt vor den Mund. Nicht auszudenken, was er nun vom Stapel lässt.

Die 3 Top-Kommentare zu "Er haderte mit der Schweiz und nannte Donald Trump einen «Verbrecher»: Einer von Brüssels schillerndsten Ministern wird zwangspensioniert"
  • R.A. Le Bol

    Einer der ganz Üblen im EU-Sumpf tritt ab. Aber von der Sorte gibts immer noch zu viele. Die der Korruption überführte Griechin Kaili sitzt übrigens wieder im EU-Parlament, wie wenn nichts gewesen wäre. Das EU-Parlament hat nicht die Kompetenz, sie auszuschliessen. Die Strafverfolgung ist Sache der belgischen Justiz.

  • tante berta

    Dank, daß er weg ist und hoffentlich hält er den Mund!

  • giovanni

    Jean Asselborn ist und war ein verbaler Prolet. Er hat sein proletenhaftes Benehmen zu seinem Aushängeschild gemacht.