Ursula von der Leyen ist selten sprachlos. Doch wenn selbst ihr nichts mehr einfällt, wird es ernst.

Bei ihrer Pressekonferenz zum Korruptions-Skandal im EU-Parlament sonderte sie die üblichen Seifenblasen ab: Hier gibt’s nichts zu sehen. Überhaupt wird so etwas nie wieder passieren. Ehrenwort!
Keine Silbe liess sie sich aber zu ihrem Vizepräsidenten Margaritis Schinas entlocken.

Der weist Gemeinsamkeiten mit der diskreditierten Abgeordneten Eva Kailis auf: Auch er ist Grieche, und auch er lobte jüngst die Fortschritte Katars auf dem Gebiet des Arbeitsrechts.

Ausserdem setzte er sich dafür ein, den Bewohnern des Emirates Visum-Freiheit zu gewähren – obwohl das nicht in seinen Aufgabenbereich fällt.

Da hätte man gerne mehr von seiner Chefin von der Leyen gehört, doch die ignorierte alle Fragen. So verstockt war sie, dass im Pressesaal Unruhe ausbrach.

Wenn ihr schon jetzt nichts einfällt, wie wird das erst, wenn ihr Skandal aufgearbeitet wird. Zur Erinnerung: Per SMS verhandelte sie mit dem Pfizer-CEO vor dem Kauf von 1,8 Milliarden Covid-Impfdosen.

Auch hier verweigert sie jede Aussage.

Mit gutem Grund. Denn dieser Skandal hätte die Gewalt einer Atombombe. Katar-Gate wäre im Vergleich ein Knallfrosch.