Wer in die Ecke gedrängt wird, kämpft mit allen Mitteln: Nein, nicht Putin ist gemeint, sondern der deutsche FDP-Chef und Finanzminister Christian Lindner, der nach mehreren Wahlniederlagen in einzelnen Bundesländern ums Profil seiner Partei ringt.

Es läuft nicht so für Lindner, und deswegen setzt er jetzt die Positionslichter: Alle drei deutschen Atomkraftwerke, die noch am Netz sind, sollen bis 2024 weiterlaufen und im Zweifelsfall mit neuen Brennstäben ausgerüstet werden. Das kann helfen, die Energiekriese zu lindern.

Mag sein. Garantiert nicht hilft es aber seinem Kabinettskollegen und Wirtschaftsminister Robert Habeck. Der hat seine grüne Anti-Atomkraft-Partei im Nacken, die nur zähneknirschend ihrem Minister gefolgt ist, als der immerhin zwei Kraftwerke drei Monate länger laufen lassen wollte als geplant. Mehr ist aus Sicht der Parteibasis wirklich nicht drin.

So plagen den einen die Wähler, den anderen die Partei. Das Ganze nennt sich Ampel-Regierung, denn auch die in dieser Sache grabesstille SPD ist ja im Boot.

Und diese Ampel-Regierung steckt in ihrer grössten Bewährungsprobe, wenn ein wirklich in die Ecke gedrängter Diktator, diesmal Putin, mit allen Mitteln kämpft und einfach das Gas für Deutschland abstellt.