Wenn den Tschechen etwas wirklich wichtig ist, versammeln sie sich auf dem Prager Wenzelsplatz. Hier stellten sie sich 1968 den sowjetischen Panzern entgegen. Hier entfachten sie 1989 die Samtene Revolution.

Hier versammelten sich nun 70.000 Menschen, Linke wie Rechte, um gegen die Regierung zu demonstrieren.

Ihr Motto: Tschechien zuerst. Donald Trump lässt grüssen.

Wer für die Regierung an erster Stelle kommt, machten sie auch klar: die Ukraine.

Für sie sollen die Tschechen im Winter frieren und im Dunkeln sitzen.

«Das Beste für die Ukraine und zwei Pullover für uns», hiess es auf einem Plakat. Der brave Soldat Schwejk lässt grüssen.

Aber lustig ist die Lage nicht: Es waren nicht nur Extremisten, die demonstrierten. Die Partei ANO («Aktion unzufriedener Bürger») etwa stellte bis Dezember den Premierminister, der KP-Chef lobte den «Patriotischen Block», und zu den Rednern gehörten Energie-Experten und der Dekan der Prager Wirtschafts-Uni.

Besonders aufmerksam dürfte man in Berlin nach Prag blicken. Vielleicht glauben Scholz und Co. allen Ernstes daran, mit ihren Entlastungspaketen die Lawine aufhalten zu können, die auf das Land zurollt.

Doch die tschechischen Proteste können leicht überschwappen – und jenseits der Grenze auf besonders fruchtbaren Boden fallen: Dort liegt Sachsen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Heute Tschechien, morgen Deutschland? Die Massenproteste von Prag sind nur ein Vorspiel für kommende Unruhen"
  • Maiskolben

    Ich erwarte keine nutzlosen und teuren "Entlastungspakete". Ich erwarte eine Lösung für die Energiekrise in Form von z. B. Aufbau einer leistungsfähigen Kernenergiewirtschaft, der Beendigung des Ukrainekrieges durch Zuversicherung die NATO NICHT weiter auszuweiten sowie der Inbetriebnahme von Nordstream 2. DAS und nichts anderes will ich hören

  • mr roof

    Das ist schon richtig so. Die Proteste die den Niedergang der DDR zu Folge hatten, begannen in Sachsen. Und heute sind in Bautzen wieder mindestens 2k Leute auf der Straße die ihre demokratischen Rechte friedlich ausüben. Ganz gleich was morgen in der Presse steht. Wir Sachsen sind ein freiheitsliebendes Volk und werden erneut für unser Recht kämpfen. Egal ob uns der Rest Deuschlands für rechtsextreme Idioten hält. Das halten wir aus.

  • luke.tam

    Gottseidank gibt es die Sachsen, die sich nicht alles gefallen lassen. Im Westen dagegen vorwiegend Untertanen, sichtbar an den vielen Maskenträgern, im Hochsommer, sogar im Freien!