Das Dorf Meisterschwanden liegt wunderschön am Westufer des Hallwilersees im Kanton Aargau. Es umfasst gut 3000 Einwohner, die von einem fünfköpfigen Gemeinderat verwaltet werden.

Auch Meisterschwanden ächzt unter dem Zustrom und der Zwangsverteilung von Flüchtlingen. Dort werden vorderhand allerdings keine Mieter aus ihren Häusern geworfen, um den Geflüchteten Platz zu machen. Vielmehr versuchen es die Behörden von Meisterschwanden auf die sanfte Tour.

Mit einem Flugblatt richten sie einen «dringenden Aufruf» an die Bevölkerung: In Meisterschwanden lebten zurzeit vierzig geflüchtete Personen aus Afghanistan, Syrien, der Türkei und der Ukraine.

Drei für sie angemietete Liegenschaften müssten in den nächsten Monaten Neubauprojekten weichen. «Wir sind deshalb auf der dringenden Suche nach Wohnraum für 13–18 Menschen.»

Darum werden die Meisterschwandner um gütige Mithilfe bei der Suche nach möglichen Unterkünften gebeten: «Haben Sie eine Liegenschaft oder eine Wohnung, die zurzeit leer steht und gemietet werden kann?»

Mit dieser Art von Wohnungspolitik dürfte sich das idyllische Meisterschwanden mit seinen vielen guten Steuerzahlern allerdings keinen Dienst erweisen.