Der 14. April verändert den Nahen Osten. Der Iran greift mit 300 unbemannten Fluggeräten und ballistischen Raketen Israel an. Die Geschosse enthalten eine vernichtende Ladung: Insgesamt fliegen in der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober sechzig Tonnen Sprengstoff auf Israel zu. Es ist das erste Mal, dass ein einziges Land einem derartigen Sperrfeuer ausgesetzt wird. Und erstmals setzt Teheran nicht seine Stellvertreter rings um Israel ein, sondern greift selber an.

Was für ein Frust für die iranischen Strategen: Die Raketen werden zu 99 Prozent abgewehrt. Und zwar nicht bloss von Israel im Alleingang. An der Abwehr der Geschosse beteiligen sich Flugzeuge einer arabisch-westlichen Koalition. Sie besteht aus den USA, Grossbritannien, Frankreich und Jordanien sowie Israel. Am Rande mitbeteiligt sind auch Golfstaaten, unter anderem Saudi-Arabien, und Ägypten.

Das Zusammenspannen dieser Länder könnte eine Epoche einleiten, in der eine breite Abwehrfront dem Iran entgegentritt. Denn Teheran droht damit, diese Raketen künftig mit Nuklearsprengstoff zu bestücken

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die strategische Allianz zu stärken.

Wichtige Vorarbeiten sind bereits geleistet. Israel hat seine Beziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Marokko und dem Sudan mit der Unterzeichnung des Abraham-Abkommens im Jahr 2020 normalisiert. Bereits 2015 war die Grundlage für eine militärische Kooperation gelegt worden. Damals wurde in Jerusalem ein regionaler Pakt erstmals diskutiert. Die regionale Verteidigung wurde Teil der israelischen Verteidgungsstrategie. Länder, die wie Israel ebenfalls vom Iran und dessen Proxies bedroht werden, sollten sich einem Frühwarnsystem für luft- und ballistische Bedrohungen anschliessen. Das Zentralkommando der Vereinigten Staaten (Centcom), das seinen Stützpunkt in Katar hat, dient als eine Art Verteidigungsschirm für die Länder in seinem Zuständigkeitsbereich im Nahen Osten und in Zentralasien. Seit Anfang 2021 gehört auch Israel zur Region des Centcom.

Die Allianz hat ihre Feuerprobe bestanden. Möglich war das nur dank intensiver Übungen und Koordinationen der unterschiedlichen Verteidigungsysteme. Aufbauend auf dieser Kooperation besteht die Hoffnung, dass sich die regionale Allianz weiter festigen wird – nicht nur auf militärischem Gebiet.

Die 3 Top-Kommentare zu "Der iranische Angriff auf Israel ist gescheitert. Gemeinsam mit Israel haben der Westen und Staaten aus der Region die Attacke ins Leere laufen lassen"
  • ich

    M.M übertrieben, jeder müsste doch erkennen, dass es ein abgestimmtes Theater war. Welcher Idiot würde sonst noch so eine Aktion machen wie jetzt der Iran. Alles bis ins Detail vorangekündigt und von den Gegenmächten sogar vorausgesagt. Genau so, dass alle ihr Gesicht wahren konnten, ohne eine wirkliche Eskalation zu provozieren. Ich habe mehr Angst vor weiteren Provokationen Netanjahus als vom Iran, für mich ist Israel/USA+EU die grösste immanennte Weltkriegsbedrohung derzeit, auchwegen Ukraine

  • herby51

    Gut was sich Israel geleistet hat wurde auch nicht verurteilt! Angriff auf eine Botschaft in einem Nachbarland.Das geht natürlich auch nicht.Und hätte der Wertewesten Israel verurteilt hätte es sich der Iran vermutlich zweimal überlegt diesen Angriff auszuführen.Also Europa ist ebenso Schuld!Oder habe ich es übersehen dass das EDA Israel dafür verurteilt hat?

  • jambo21

    Leider hat Herr Heumann keine Ahnung wovon er spricht. In diesem Video könnte er etwas lernen: https://www.youtube.com/watch?v=eXfsoT-_044