Diese Rede hielt Julija Nawalnaja, die Frau des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny, am 17. Februar an der Münchner Sicherheitskonferenz. Wir dokumentieren sie im Wortlaut.

Guten Tag, ganz herzlichen Dank, dass ich heute zu Ihnen sprechen darf. Herzlichen Dank, dass Sie mir auch die Möglichkeit geben, hier in diesem Raum zu sprechen.

Sie haben ja sicher diese entsetzliche Nachricht erhalten. Ich habe überlegt: Soll ich wirklich jetzt zu Ihnen sprechen? Oder soll ich zu meinen Kindern zurückreisen?

Und dann habe ich mich gefragt, was hätte denn Alexei getan an meiner Stelle? Und ich bin mir absolut sicher, er wäre hiergeblieben. Er hätte zu Ihnen von diesem Platz aus gesprochen.

Ich weiss nicht, ob wir diese furchtbaren Nachrichten glauben sollen, die wir da gehört haben. Die Nachricht, die wir von den offiziellen Medien bekommen haben – das muss ich dazusagen, denn schon seit vielen Jahren, und das wissen Sie natürlich auch, waren wir in einer Situation, wo wir eben Putin nicht glauben können. Wir können ihm und seiner Regierung nicht Glauben schenken, denn sie lügen unaufhörlich.

Aber wenn es tatsächlich stimmt, dann möchte ich an dieser Stelle Folgendes sagen: Putin und alle, die für ihn arbeiten, seine gesamte Umgebung, seine Freunde, ich möchte, dass sie wissen, es wird für sie nicht straflos ausgehen. Sie werden bestraft werden für das, was sie unserem Land angetan haben, für das, was sie meiner Familie angetan haben, für das, was sie meinem Mann angetan haben.

Sie werden zur Verantwortung gezogen werden. Und dieser Tag wird bald kommen.

Ich möchte die gesamte internationale Gemeinschaft, all diejenigen in der Welt, die jetzt zuhören, dazu aufrufen, zusammenzustehen und gegen dieses Böse zu kämpfen, dieses furchtbare Regime zu bekämpfen in Russland, das heute über Russland herrscht.

Dieses Regime und Wladimir Putin sollten persönlich zur Verantwortung gezogen werden für all diese Gräueltaten, die sie in den letzten Jahren und in unserem Land verübt haben.

Ich danke Ihnen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Julija Nawalnaja nach dem Tod Ihres Mannes: Ich möchte die gesamte internationale Gemeinschaft dazu aufrufen, zusammenzustehen und gegen dieses Böse, gegen das Regime Putins zu kämpfen"
  • TOM TOM

    Darf man es merkwürdig finden, dass Frau Nawalnaja einen Tag nach dem Tod ihres Ehemannes mit einer fixfertigen Rede an der Münchner Sicherheitskonferenz auftritt?

  • corse36

    Auch diese Dame wird wieder in der Versenkung verschwinden. Was hatte sie überhaupt auf der Konferenz zu suchen? Fehlte ja nur noch Greta.

  • Zentrum f. Meinungsvielfalt u. Demokratie (ZMD)

    Den Verlust, welchen Familie Navalny zu beklagen hat, ist eine traumatische Erfahrung, wie für jede andere Familie auch auf diesem Planeten. Jedoch ist dieses für Familie Navalny bedauerliIhches Ereignis von keiner internationalen Bedeutung. Wenn Frau Navalny für sich persönlich meint, Präsident Putin als das personifizierte Böse zu sehen, ist dies ebenfalls für die internationale Gemeinschaft von keiner Bedeutung. Das Wort "Böse" ist im Informationskrieg eine Waffe und somit bedeutungslos.