Ja, was denn nun? Soll man sie ausliefern oder nicht?

Die Forderung aus Kiew, Ukrainer im Ausland sollten gefälligst an die Front, ist auf Deutschlands politische Klasse herabgestürzt wie ein Habicht in eine Hühnerschar.

Justizminister Marco Buschmann stellte sich schützend vor die kriegstüchtigen Männer. In Deutschland dürfe niemand zum Wehrdienst gezwungen werden, warf er sich in die Brust.

Hm. Gilt das für alle? Russische Kriegsdienstverweigerer sind hier nicht so willkommen. Von 3500 Männern, die bisher Asyl beantragten, wurde nur 92 Schutz gewährt.

Oberst a. D. Roderich Kiesewetter von der CDU will das auch auf Ukrainer anwenden. Drückebergerei könne man nicht gutheissen, schnarrte er und machte sich einen in der Weltwoche höhnisch gemeinten Vorschlag ernsthaft zu eigen: Kürzt Deserteuren das Bürgergeld.

Das kommt davon, wenn Moral zur Richtschnur der Politik wird. Da verheddert man sich schon mal in hehren Prinzipien.

Doch die deutsche Politik wird keinen Ausweg aus dem Dilemma finden müssen. Berlin wird warten, bis Kiew weiss, was es will. Dem folgt man. Wie immer.

Die 3 Top-Kommentare zu "Kiews Forderung, Ukrainer im Ausland sollten zur Armee, stürzt Deutschland in Verwirrung. Soll man die Männer in den Tod schicken? Oder soll man sie schützen?"
  • bacon of hope

    Dieser Kriegstreiber von der CDU Kiesewetter gehört selber an die Front.

  • Die meisten UKR Flüchtling kommen nicht aus dem umkämpften Osten! Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass da die Politik diese Leute aufgenommen haben, Frau und Mann den gleichen Schutz erhalten sollen. Sind diese Männer Drückeberger? Bei dieser korrupten und größenwahnsinnigen UKR Regierung ganz sicher nicht! Schließt Frieden und beendet diesen unsinnigen Krieg!

  • Ernemann7b

    In wessen Namen hat Kiesewetter die Aussage getroffen? Wessen Meinung vertritt er? Nur seine eigene Meinung oder die Meinung seiner Partei? Es ist natürlich ein Wahnsinn, was sich die Typen in Kiew ausgedacht haben. Kein Land ist verpflichtet Leute, die dort Schutz gesucht haben, auszuliefern. Das bedeutet zähe Verhandlungen zwischen Kiew und den entsprechenden Staaten. Und das kostet vorallem Zeit. Zeit, die Kiew nicht hat. Beendet endlich den Konflikt und beginnt Friedensverhandlungen.