Katrin Vernau, die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), hat eine Erhöhung der Rundfunkgebühren um 8 Prozent beantragt. Dies berichtet die Deutsche Presseagentur DPA.

Der öffentlich-rechtliche Sender hatte in der Vergangenheit mit hohen Gehältern, luxuriösen Unterkünften und teuren Neubau-Projekten Schlagzeilen gemacht.

Deutsche bezahlen aktuell 18,36 Euro monatlich für ARD und ZDF, während der RBB jährlich bereits 445 Millionen Euro erhält. Die Sender-Chefin beharrt dennoch auf zusätzlichen finanziellen Spielraum. Bei der Rundfunk-Kommission KEF meldete sie einen Mehrbedarf von 150 Millionen Euro für die Jahre 2025–2028 an.

Überraschend ist diese Forderung angesichts der Sparmassnahmen, die Vernau im September – selbst nach dem Verschwendungsskandal – eingeführt hatte: In einem straffen Sparprogramm wurden teure Direktoren entlassen, Bonuszahlungen und Ruhegelder gestrichen sowie das geplante «digitale Medienhaus» gestoppt. Auch das Programm des Senders wurde gekürzt.

Ihren Antrag begründet Vernau damit, dass ein Verzicht auf eine Beitragsanpassung den Sender unter erheblichen Druck setzen würde. Weitere Sparmassnahmen wären unumgänglich. Ohne eine Beitragserhöhung könnten auch keine Tarifsteigerungen realisiert werden, so die RBB-Chefin. Vernau wird den Sender im September verlassen und zum Westdeutschen Rundfunk (WDR) zurückkehren. Nachfolgerin Ulrike Demmer wird die Aufgabe übernehmen müssen, den Sender in Zeiten knapper finanzieller Mittel zu leiten.

Die Erhöhung der Rundfunkgebühren steht allerdings auf wackeligen Beinen. Mehrere Ministerpräsidenten haben sich dagegen ausgesprochen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Mehr Geld für den Staatsfunk: RBB-Chefin fordert 8 Prozent mehr Rundfunkgebühren – trotz Verschwendungs-Vorwürfen"
  • tusnelda

    Sie vertritt die Interessen ihres Senders. Das ist ihr Job. Aber die Entscheider sollten bedenken: Die öffentlich-rechtlichen Sender verstoßen offen gegen das Gebot der Ausgewogenheit, das die Grundlage für ihr Privileg der Zwangsgebührenfinanzierung ist. Die Mehrzahl der Mitgliedssender beschäftigt zu 75-90% linksgrünes Personal. Der Bedarf für dieses Angebot sinkt. Die alten Leitmedien schrumpfen. Alternative, neue Medien, Zeitungen, Blogger und Einzelkämpfer wachsen.

  • Rudi Mentär

    Jedes Jahr 5% weniger!

  • tusnelda

    Wenn die Politiker und Richter ehrlich sind, können sie erkennen, dass der Beitragszwang gegen mehrere Grundrechte verstößt am stärksten gegen Artikel 2 des GG, die allgemeine Handlungsfreiheit. Z. B. könnte ich sagen, ich bin ein armer Mensch. Wenn ich schon für Medien Geld ausgeben soll, dann will ich das passende Angebot wählen, z. B. ein YouTube-Abo für 9 €/Mon., ein Weltwoche-Abo für 17 €/Mon., oder 3 DVD,s und ein Kinoeintritt/Monat oder ein Bibliotheksbeitrag.. ein Theaterbesuch/2 Mon.