Saudi-Arabien will im Iran Milliarden investieren und die wirtschaftliche Kooperation zwischen den beiden Ländern fördern. Die Chancen stehen gut, dass die USA sich nicht dagegen sträuben werden – Sanktionen hin oder her.

Denn Kronprinz Mohammed bin Salman (MBS) knüpft sein Angebot an eine Bedingung, die Washingtons Interessen berücksichtigt. Die Islamische Republik soll ihre Stellvertreter in der Region zurückbinden, damit aus dem Krieg zwischen der Hamas und Israel kein regionaler Konflikt wird.

Das wäre der klügste Friedensvorschlag seit langem.

Offiziell bestätigt ist die Meldung von Bloomberg zwar nicht. Es ist unklar, wie ernst Teheran die Verknüpfung von Investitionen und De-Eskalation im Gaza-Krieg nimmt. Tatsache ist aber, dass der von vielen befürchtete regionale Flächenbrand abgewendet werden konnte, so Bloomberg.

Seit einigen Monaten mehren sich die Anzeichen für eine wirtschaftliche Kooperation zwischen dem Iran und Saudi-Arabien. Während des ersten Treffens zwischen dem saudischen Kronprinzen MBS und dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi, das Anfang des Monats auf dem gemeinsamen arabisch-islamischen Gipfel in der saudischen Hauptstadt stattfand, wurde die Aussicht auf ein «tieferes Engagement» zwischen Teheran und Riad in der Gaza-Frage angesprochen. Und im März sagte Saudi-Arabiens Finanzminister, sein Land könnte bald schon in seinen langjährigen Regionalfeind Iran investieren, nachdem zwischen den beiden Ländern die Wiederherstellung diplomatischer Beziehungen beschlossen worden war.

Das von Bloomberg gemeldete saudische Angebot kommt zudem zu einem Zeitpunkt, in dem Riad eng mit Washington zusammenarbeitet. Die stellvertretende US-Aussenministerin Barbara Leaf sagte laut Bloomberg, dass die USA und Saudi-Arabien den Iran gemeinsam daran hindern wollten, den Gaza-Konflikt als Waffe einzusetzen, um die «Achse des Widerstands zu stärken».

Die saudischen Milliarden für den Iran passen haargenau in diese Friedens-Strategie.

Die 3 Top-Kommentare zu "Milliarden für Teheran: Saudi-Arabien bietet dem Iran einen Deal an, damit aus dem Gaza-Krieg kein Flächenbrand entsteht. Dies ist der klügste Friedensvorschlag seit langem"
  • luke.tam

    Schön wär's, aber Skepsis ist angebracht. Sunniten und Schiiten vertragen sich plötzlich? Obwohl sie sich bisher gegenseitig die Köpfe einschlugen (s. Jemen).

  • rolfie

    Endlich mal moralfreie Politik.

  • roro1

    Die Hisbollah im Libanon sind finanziell ziemlich unabhängig von Teheran geworden. Allein die Drogengeschäfte in Venezuela dürften mehr als zwei Milliarden USD pro Jahr für die Hisbollah abwerfen. Immerhin können die selbsternannten Freiheitskämpfer aus dem Libanon jedes Jahr alleine für Luxusuhren 30 Millionen Euro ausgeben. Das würden sie kaum tun, bräuchten sie mehr Waffen oder mehr Munition.