Dass in der Politik gelogen wird, ist nicht neu. Aber als Bürger kann man erwarten, nicht für allzu dumm verkauft zu werden.
Wie dies Josep Borrell tut, der EU-Aussenpolitiker.

Im Streit um die Blockade des Transits von Russland nach Kaliningrad behauptet er, Litauen setze nur EU-Sanktionen um.

Doch die Strafmassnahmen verbieten nur russische Exporte, nicht innerrussischen Warenaustausch. Indes, Kaliningrad ist so russisch wie Moskau.

Was Litauen tut, wäre so, als ob Deutschland den Zugang ins österreichische Kleinwalsertal abschnitte: Bruch des Völkerrechts.

Zudem haben Russland und die EU den ungehinderten Zugang zur russischen Exklave vereinbart – als Voraussetzung für Litauens EU-Aufnahme. Vilnius bricht also auch eine vertragliche Übereinkunft.
Wenn man dann noch erfährt, dass Litauen den riskanten Schritt wohl mit den USA, doch nicht mit Brüssel abgesprochen hat, kann man die EU nur bedauern, wenn unberechenbare Mitglieder sie in potenziell gefährliche Konflikte verwickeln.

Nur schlecht für die für dumm verkauften Bürger, die dann die Zeche zahlen müssen.