Olaf Scholz liebt Fussball-Millionäre so sehr, dass er ihnen nun auch Fussball-Millionärinnen an die Seite stellen will.

In diese Richtung jedenfalls liess sich der Kanzler vernehmen, als er nach dem knapp verpassten EM-Titel der deutschen Fussballfrauen und anlässlich eines Besuchs beim Deutschen Fussball-Bund (DFB) eine gleiche Bezahlung von Männern und Frauen im Fussball forderte.

Tatsächlich betrug das Preisgeld, das die Frauen als Vize-Europameister nach Hause brachten, nur rund ein Zehntel von dem, was die Männer für diesen Titel bekommen hätten.

Jetzt liesse sich natürlich fragen: Was geht den Kanzler die Bezahlung von Fussballern gleich welchen Geschlechts an?

Es liesse sich auch argumentieren, dass sich eine angemessene Bezahlung an dem orientiert, was so ein Spieler einbringt. Und da sind beispielsweise Übertragungsrechte für den Männerfussball deutlich lukrativer.

Interessant ist auch, dass es laut DFB eine Steigerung der Gehälter für Fussballerinnen von 113 Prozent in den vergangen zehn Jahren gegeben hat.

Hilfreich wäre vielleicht auch, wenn die Gender-getriebenen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Frauenfussball zur Primetime und nicht am Dienstagvormittag senden würden. All das könnte man ins Feld führen.

Allerdings hat Scholz in Wahrheit nur einen Ball in die Luft geworfen, der rund und bunt davon ablenkt, dass beispielsweise mit seinem heiklen Auftritt vor dem Cum-Ex-Untersuchungsausschuss, mit stockenden Waffenlieferungen in die Ukraine und mit Notfallplänen zur Energieversorgung deutlich unangenehmere Themen das Spielfeld beherrschen.