Deutschland leistet sich einen teuren Beamtenapparat. Und der wird jetzt noch teurer.

Der Grund: Seitdem das Bürgergeld zum Jahreswechsel noch einmal gestiegen ist, fällt es so hoch aus, dass Beamte in niedrigeren Lohngruppen kaum mehr verdienen, als Bürgergeldempfänger vom Staat bekommen, ohne einer Arbeit nachzugehen.

Das aber ist nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts nicht in Ordnung. Mindestens 15 Prozent muss die Differenz zwischen Beamtenentlohnung und Bürgergeldhöhe betragen. Weil das zum Beispiel auf Beamten im Justizvollzugsdienst nicht immer zutrifft, erhalten die jetzt mehr.

Bei den Bundesländern steht dadurch eine dreistellige Millionensumme mehr auf der Uhr, die dem erhöhten Bürgergeld zusätzlich geschuldet ist.

Aus dieser Entwicklung ergeben sich zwei Interpretationsmöglichkeiten. Erstens: Beamte, denen es sowieso schon gut geht, werden zunehmend unbezahlbar. Sie erhalten ein Jahresgehalt von rund 50.000 Euro, sind fast unkündbar, scheiden bereits mit 63 Jahren aus dem Dienst aus und erhalten dann ein Ruhegehalt von 3240 Euro. Alle diese Zahlen sind Durchschnittswerte laut statistischem Bundesamt. Insbesondere das Ruhegehalt, zu dem auch noch eine hervorragende medizinische Absicherung kommt, ist im Vergleich zu dem, was andere Arbeitnehmer erreichen, fürstlich.

Die zweite Möglichkeit zum Interpretieren: Das Bürgergeld in Deutschland mit seinen Zuschüssen fürs Wohnen und Heizen ist üppig. Ein Staat, der in der Krise steckt, weil er auf der anderen Seite nicht genügend in die Zukunft investiert hat, kann sich das nicht leisten.

Was stimmt? Wie immer: beides.

Die 3 Top-Kommentare zu "Prädikat: unbezahlbar! Wie das Bürgergeld den deutschen Beamtenapparat um Unsummen verteuert"
  • Aufseher

    Das aller schlimmste ist ja die exorbitante Aufblähung des Beamtenaparates, auch wegen des Bürgergeldes. Immerhin wurde bei den Zahlen darauf verwiesen, dass es sich um Durchschnittswerte handelt. Unbezahlbar ist im Prinzip alles was diese Amokregierung macht, auch wenn sie sich die Loyalität der Beamtenschafft mit Geld kauft, wobei es immer noch einer der kleineren Posten ist. Die Zeichen stehen auf Staatskonkurs, es scheint den Unverantwortlichen egal zu sein.

  • 15.01

    Das Prädikat unbezahlbar, ist auf alle stattlichen Bereiche in Deutschland anzuwenden. Egal ob Bildung, Armee, öffentliche Infrastruktur, Gesundheitswesen, oder Rentenkasse. Die aktuelle Regierung hat zudem die Wirtschaft, mit ihrem unsäglich naiven Verbots- und Verteuerungsdiktat im Energiebereich, an die Wand gefahren. Deutschland, wie wir es kannten ist am Ende!

  • Mathilda63

    Dass die Beamtenlöhne dem Bürgergeld angepasst werden müssen, ist nur ein Teil des Dramas. Mehr als störend ist, dass das Bundesverfassungsgericht immer wieder Regierungsentscheide korrigieren muss, so bei der Schuldenbremse, Übertragung von Corona-Geldern auf "Klimaschutz" und nun vermutlich auch beim geplanten "Demokratiefördergesetz". Das zeigt auf, dass die Regierung weder verfassungstreu handelt, noch die wirklichen Kosten eines Entscheids durchdacht und berechnet hat. Sie können es nicht.