Im September 2022 publizierte das Bundesamt für Statistik die provisorischen Zahlen über das Geschäftsjahr 2021 unserer 1381 Pensionskassen. 2021 war noch ein gutes Anlagejahr mit Erträgen zwischen 3,5 und 12 Prozent, je nachdem, wie viele Aktien das Portfolio enthielt.

Wer breiter diversifizierte und nebst Immobilien auch hochverzinsliche Anleihen, Private Equity oder Hedge-Fonds besass, erwirtschaftete sogar 5,6 bis 16 Prozent. Das zeigen die Pensionskassen-Indizes des Bankhauses Pictet.

Zusammen mit den Mehreinnahmen im Vergleich zum Kapitalabfluss erhöhten sich die Pensionskassenvermögen auf 1154 Milliarden Franken. Diese erfreuliche Ausgangsbasis zu Jahresbeginn hat aber in den ersten neun Monaten 2022 einen herben Rückschlag erlitten.

Die gleichen Pensionskassenindizes zeigen bis Ende September Verluste von 14,7 bis 17,4 Prozent an.

Bezogen auf das Anlagevermögen bedeutet dies Einbussen zwischen 170 und 200 Milliarden Franken. Damit dürfte der Deckungsgrad vieler Pensionskassen deutlich sinken. Allerdings nicht ganz in einem Ausmass, wie die Verluste vermuten lassen, denn auch die Passiven der Bilanz, die Barwerte der künftigen Rentenverbindlichkeiten, haben sich dank den gestiegenen Zinsen verringert.

Aber per Saldo dürfte 2022 dennoch ein grosser Schaden eintreten, sollten sich die Kapitalmärkte bis Ende Jahr nicht noch deutlich erholen. Es gibt zwar durchaus erste Hoffnungsschimmer, dass die Aktienmärkte nach der massiven Korrektur allmählich Boden gefunden haben und sich der Zinsauftrieb verlangsamt, aber garantiert ist gar nichts.

Die Folgen anhaltender Verluste sind für die 1,3 Millionen Rentenbezüger verheerend. Zwar werden ihre Renten nicht gekürzt, aber ein Teuerungsausgleich rückt damit in weite Ferne.

Immerhin hat sich die Nationalbank von ihrer Negativzinspolitik verabschiedet, so dass selbst auf den Bankeinlagen wieder Zinserträge anfallen. Aber diese machen den Braten noch lange nicht fett.