Indien ist in einer idealen Position dafür, einen Frieden zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln.

Zu diesem Schluss kommt Derek Grossman, Sicherheitsexperte bei der Rand Corporation, einem Think-Tank, der der US-Regierung nahesteht.

Erstens, so Grossman, habe es Indien seit dem Beginn der «Spezialoperation» tunlichst vermieden, für die eine oder andere Seite Partei zu ergreifen.

Neu-Delhi habe zweitens eine «sehr gesunde Partnerschaft» mit Russland und den USA, die beide – direkt oder indirekt – im Krieg engagiert sind.

Indien setze drittens konsequent auf Blockfreiheit und habe die Zusammenarbeit mit allen Grossmächten verstärkt. Die Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten sei mindestens so robust wie diejenige mit Russland, sagt Grossman.

Zwar ist Premier Narenda Modi laut Grossman nicht darauf erpicht, sich im Ukraine-Krieg zu engagieren, «weil es einfach nicht Indiens Kampf ist». Aber etwas Hoffnung auf ein Engagement des einzigen Friedensvermittlers könne man sich trotzdem machen.

Denn selbst ein begrenzter Erfolg würde Indiens Ansehen als aufstrebende Grosssmacht stärken, weil es damit beweisen könnte, dort zu reussieren, wo andere bisher versagt haben.