Als er 2019 um einen Ständeratssitz kämpfte, spuckte Cédric Wermuth an einem Podium der Aargauer Umweltverbände ganz grosse Klima-Töne.

Er forderte ein Flugverbot für alle Ziele, die innert zwölf Stunden mit dem Zug erreichbar sind. Das Nachrichtenportal Nau wollte es von Wermuth genau wissen: «Betroffen wären unter anderem Berlin, Brüssel, Barcelona, Amsterdam, Prag, Rom oder Budapest.»

Im Brustton der tiefsten Überzeugung antwortete der wahlkämpfende SP-Präsident: «Ja, diese Flüge gehören verboten.» Denn Verbote seien «das einzige demokratische Mittel im Kampf gegen den Klimawandel».

Auch gegenüber den AZ-Medien bekräftigte der höchste Sozialdemokrat: «Flüge an Ziele, die in zehn bis zwölf Stunden mit dem Zug erreichbar sind, müssen künftig verboten werden.»

Cédric Wermuths Flugverbot betraf ausdrücklich auch Budapest. Am vergangenen Samstag, dem Tag nach der Herbstsession, flog er dennoch mit Flug LX 2254 in diese verbotene Stadt. Obwohl Budapest – wie jeder Fahrplan bestätigt – mit dem Zug in gut zehn Stunden bequem zu erreichen wäre.

Auf Twitter blieb Wermuth während seiner Flugreise schön stumm. Kaum aber ging’s Richtung Ukraine, wo er sich auch noch etwas präsentieren will, veröffentlichte er für seine Fans bewegte Bilder – selbstverständlich nicht aus einer Swiss-Kabine, sondern aus einem rollenden Zug.