Die Liste des verheerenden Erbes, das Angela Merkel ihrem Land hinterlassen hat, ist um einen Punkt länger geworden.

Mit ihren Lügen während der Minsker Verhandlungen hat sie das Vertrauen Russlands in den wichtigen Partner Deutschland nachhaltig zerstört.

Dass dieser Fehltritt konsequent totgeschwiegen wird – geschenkt. Er wird sich rächen. Früher oder später. Auf jeden Fall, wenn es zu spät ist.

Interessanter ist das Schweigen Frankreichs. Dessen Präsident François Hollande nahm an den Verhandlungen teil. Ging auch er mit unlauteren Motiven in die Gespräche? Hatte auch er eine doppelte Agenda?

Man würde es gerne wissen. Aber es ist gut möglich, dass Paris es – anders als Berlin – wirklich ernst meinte. Darauf deuten die Friedensfühler hin, die Frankreich in der gegenwärtigen Krise immer wieder nach Moskau ausstreckt, zuletzt vor ein paar Tagen.

Damit hätte Merkel nicht nur Deutschlands wichtigsten und grössten Nachbarn im Osten verprellt, sondern auch den engen Freund im Westen desavouiert.

So ein Geniestreich gelang nur zweien ihrer Vorgänger. Dem Kaiser und dem Führer.