Das war Trumps zweiter Streich innert Wochenfrist. Mit seinem Sieg in New Hampshire schrieb er, wie bereits in Iowa, Geschichte. Niemand seit 1976 hat gleich beide ersten Vorwahlen gewonnen. Und niemand gewann sie überhaupt je so deutlich.

Schon vor dem Showdown am Dienstag sah es trüb aus für Trumps letzte Widersacherin. Nikki Haley schien es zu ergehen wie Karl dem Kühnen gegen die Eidgenossen.

Frei nach dem Schweizer Spruch würde sie «in Iowa das Gut, in New Hampshire den Mut, und in South Carolina das Blut» verlieren. Doch anders als der Herzog von Burgund schwört sie, vor Zuversicht strotzend, ihre Anhänger auf weitere Schlachten ein: «Dieses Rennen ist noch lange nicht vorbei. Ich bin eine Kämpferin. Und ich bin rauflustig», so Haley, und sie forderte Trump zu einer direkten Debatte auf.

Zumindest ein Hauch Zuversicht scheint nach New Hampshire auf den ersten Blick gerechtfertigt.

Haley landete «bloss» 12 Prozentpunkte hinter Trump, kein Vergleich mit der 31-Punkte-Abstand-Schlappe in Iowa.

Doch die Vorwahl von New Hampshire verzerrt das Stimmungsbild in der Republikanischen Partei. Denn in diesem Bundesstaat dürfen auch parteiungebundene Wähler mitmachen. Sie machen bis zu 40 Prozent des Elektorats aus. Wodurch Haleys relativ moderate Niederlage zu erklären ist.

Doch von nun an geht’s bergab.

Es gibt keinen Staat, in dem Trump gemäss letzten Umfragen mit weniger als 30 Punkten führt, stellt die New York Times fest. «Nicht einmal im Heimatstaat von Frau Haley, South Carolina, scheint sie konkurrenzfähig zu sein.»

Für Haley sei der Wahlkalender ein «Albtraum», sagt Kayleigh McEnany, Trumps ehemalige Pressesprecherin, auf Fox News.

Warum macht Haley trotzdem weiter?

Ein Blick auf die Meinungen in der Republikanischen Partei kann eine Antwort liefern: 32 Prozent sagen: «Wir wählen nicht für Trump». Trump braucht für einen Sieg auch viele Stimmen der parteiungebundenen Wähler. Und in deren Gunst liegt Nikki Haley mit 59 Prozent haushoch vor Trump mit bloss 33 Prozent.

«Ich denke, sie spielt ein Spiel um die Nominierung zur Vizepräsidentin», ist McEnany überzeugt. «Trump wird heute feiern, aber dann wird er einsehen: Ich muss die Partei vereinen, ich muss die Unabhängigen hinter mir scharen». Das könnte er schaffen, wenn er Haley als seine Nummer zwei an Bord holt.

Zwar hat Haley diese Option im Wahlkampf ausgeschlagen. «Ich spiele nicht um den zweiten Platz. Ich habe nie um den zweiten Platz gespielt.»

Trump fragte Verbündete und Berater, was sie von einer Vize Haley halten. Die Reaktion sei «überwiegend negativ» ausgefallen.

Haley sei nicht aus «präsidialem Holz» geschnitzt, sagte Trump vor paar Tagen. «Wenn ich das sage, bedeutet das wahrscheinlich, dass sie nicht zur Vizepräsidentin gewählt wird».

Doch Kandidaten drehen manche Pirouetten, wenn damit der Sieg – in diesem Fall der Einzug ins mächtigste Amt der Welt – zu holen ist.

Die 3 Top-Kommentare zu "Trump bodigt seine letzte Konkurrentin in New Hampshire. Doch Nikki Haley will weiterkämpfen. Was nun folgt, ist ein «Albtraum». Warum tut sie sich – und der Partei – das an?"
  • stevenswissneu

    Die Kriegstreiber und Superreichen, die Biden dirigieren, wollen und bezahlen Haley dass sie im Rennen bleibt. Ganz anders als mit Trump müssen sie sich wegen Haley keine Sorgen machen. Die wird immer tun, was sie wollen. Deshalb ob Biden oder Haley ist für das Establishment in den USA egal. Aber vor Trump fürchten sie sich, wie der Teufel vor dem Weihwasser. Deshalb wollen sie ihn juristisch oder sonstwie ausschalten, damit dann Haley für die Republikaner antreten kann. Deshalb macht sie weiter

  • severus

    Weil Sie für das viele Geld, das Sie von den Linken bekommen hat, um Trump zu verhindern, auch etwas tun muß. Ihr geht es nun darum, wenn Sie schon nicht gewinnen kann, Trump im Vorwahlkampf möglichst stark zu Schwächen und zu schaden. Sie weiß die Obama-Demokraten und das linke Establishment und die bekannten US -Oligarchen hinter sich. https://www.bitchute.com/video/rQI1Kv3bx38L/

  • erstaunte

    Das ausgeprägte, für Linke typische, Realitätsverweigerungssyndrom outet Haley aus Wolkenkuckucksheim nun gänzlich als Wolf-im-Schafspelz-Demokratin. Und Tschüss! 🙋🏼‍♀️