Dass Österreichs Rundfunk fürstliche Saläre entrichtet, war lange Zeit ein offenes Geheimnis. Doch nunmehr musste der ORF sämtliche Gehälter über 170.000 Euro Brutto im Jahr offenlegen. Auf dieser Liste der Gagenkaiser, wie Kritiker meinen, finden sich 62 Personen. An der Spitze liegt der Ö-3-Anchorman Robert Kratky mit 550.000 Euro. Auf Platz zwei folgt der Sicherheitssprecher und Bauherrenvertreter des ORF, Pius Strobl, politisch sozialisiert bei SPÖ und Grünen, welcher auf 440.000 Euro kommt. An dritter Stelle liegt Generaldirektor Roland Weißmann mit 420.000 Euro.

Der Medienkonzern macht eine Milliarde Euro Umsatz mit vier TV- und zwölf Radiosendern. Hinzu kommen Internet-, Social-Media- und Streaming-Angebote. Etwa 3000 Mitarbeiter haben einen durchschnittlichen Verdienst von rund 91.000 Euro. Der Marktanteil liegt bei 34 Prozent im Bereich TV und 65 Prozent in der Sparte Radio. Die Qualität des Angebots hält mit der Quantität der eindrucksvollen Zahlen schon lange nicht mehr mit. Wiederholungsschleifen US-amerikanischer Serien wie gesellschaftspolitisch links geprägter Eigenproduktionen vertreiben das Publikum. Die Finanzierung muss nunmehr statt über Gebühren via eine Quasisteuer erfolgen.

Zwar werden stattliche Summen investiert, so 213 Millionen in Information, 100 Millionen in Filmwirtschaft, 126 Millionen in Kultur, Bildung und Religion oder 120 Millionen in Sport. Jedoch stehen dem 100 Millionen gegenüber, welche die Pensionen verschlingen. Insgesamt muss jeder dritte Euro in Rückstellungen für Abfertigungen, unverbrauchten Urlaub etc. fliessen.

Neben 265.000 Euro für Direktoren, ähnlich hohen Summen für Landesdirektoren und Auslandskorrespondenten, 245.000 Euro für den «Zeit im Bild»-Anchorman Armin Wolf oder 195.000 Euro für den Innenpolitik-Analysten Hans Bürger schlagen vierzehn Altverträge mit ehemaligen Führungskräfte beziehungsweise deren Witwen zu Buche.

Grund genug für den Oppositions-Führer Herbert Kickl, von obszönen Gagen zu sprechen. Zumal der FPÖ-Chef als das Lieblingsfeindbild des ORF fungiert. Generaldirektor Weißmann plädierte in einer internen E-Mail vorerst auf die Bildung einer Wagenburg am Küniglberg, wo die ORF-Zentrale ihren Sitz hat. Man solle sich nicht provozieren lassen. Auch nicht in den sozialen Medien.

Die 3 Top-Kommentare zu "Vergoldeter Staatsfunk: In Österreich verdienen 62 Mitarbeiter der Öffentlich-Rechtlichen mehr als 170.000 Euro. Geht’s noch?"
  • Ernemann7b

    Diese hohen Gehälter sind absolut unmoralisch, da sie in keinem Verhältnis zur erbrachten Leistung stehen. Ähnlich geht es in dt. Landen zu. Wenn nur regierungsfreundliche Sendungen entstehen, geht der eigentliche Auftrag unabhängig zu informieren, total verloren. Lügen, im Auftrag der Regierung, sind dann Tor und Tür geöffnet.

  • Heidi V.

    Logisch, dass Herbert Kickl nicht gerade der Freund dieses "bürgerfeindlichen" Medienkonzerns ist. Er sagt genau das Richtige über diese "unnormal/gekauften" Arbeiter(Löhne)! Herr Kickl, bitte weiter so und zeigen Sie denen, wo de Bartli de Moscht hout!

  • ZEidgenosse

    Die Sozialisten waren schon immer grosszügig äm sozial mit der eigenen Garde. Ein weiteres Beispiel für die bekannte, gefürchtete und weitum verrachtete Wiener-Arroganz. Jeder ein Franz-Joseph / eine Sissi...