In George Orwells Roman «1984» lässt Winston Smith Artikel, die nicht der aktuellen Wahrheit entsprechen, in einem Gedankenloch verschwinden.

Wer die Erinnerung tilgt, kontrolliert die Gegenwart.

Kaja Kallas, Estlands Regierungschefin, denkt ähnlich. Nur dass sie ein grösseres Loch braucht. Darin müssen ganze Panzer und Bronzestatuen verschwinden.

In der Baltenrepublik müssen «so schnell wie möglich» alle Sowjet-Denkmäler entfernt werden, die an die Befreiung von den Deutschen erinnern.

Den Anfang soll ein Panzerdenkmal in der Grenzstadt Narwa machen, deren Bewohner zu 90 Prozent russisch sind. Provokation ist das halbe politische Leben.

Panzer seien Mordwaffen, keine Erinnerungsobjekte, so Kallas mit Verweis auf die Ukraine.

Gut, dass die Rotarmisten, die damals für die Esten starben, das nicht so sahen.

Gut auch für Familie Kallas: Vater Siim machte erst Karriere bei den Sowjets und dann als EU-Kommissar und Premierminister.

Wohin ihm Tochter Kaja folgte.