Da stand er wie bestellt und nicht abgeholt: der Bundespräsident.

Die Ehrenkompanie war angetreten, der rote Teppich ausgerollt, die Treppe an den Flieger geschoben. Nur einer fehlte: der Emir.

Und so schmorte Frank-Walter Steinmeier quälend lange Minuten in der Wüstensonne von Katar oben an der offenen Flugzeugtür.

Es war ein ungeheuerlicher Affront des Emirats gegen den höchsten Repräsentanten der Bundesrepublik. Kein Gastgeber lässt einen Gast eine Viertelstunde an der Tür warten.

Die Szene zeigt, welchen Stellenwert Deutschland mittlerweile in der Welt hat. Einen sehr geringen, um es höflich auszudrücken.

Warum sollte man ein Land respektieren, das um teures Gas betteln muss, weil es freiwillig auf billiges Gas verzichtet?

Ein Land, das die eigene Wirtschaft ruiniert und so sein grösstes Plus verspielt: ökonomische Macht?

Und ein Land, das keine eigenen Interessen verfolgt, sondern nur jene der USA? Da rede ich doch gleich mit dem Bauchredner und nicht mit seiner Puppe.

Solange sich Deutschland nicht von Washington emanzipiert und seine eigene Stimme findet, wird sein Ruf weiter sinken. Aber bis sich etwas ändert, werden wir wohl noch lange warten dürfen. Länger als Steinmeier auf den Emir.

Die 3 Top-Kommentare zu "Wie bestellt und nicht abgeholt: Bundespräsident Steinmeier reist nach Katar – und wartet am Flughafen minutenlang auf den Emir. Wie wird Deutschland wieder relevant?"
  • erstaunte

    😄 Das find‘ ich lustig und auch angemessen! Sowas sollte viel öfter passieren 🥳 Danke für die amüsante Info!

  • sonnenanbeter

    Wenn es nicht so himmeltraurig wäre, könnte man darüber lachen.

  • luke.tam

    Wow, jetzt hauen Sie aber unserem besten Bundespräsidenten richtig eine rein, Herr Koydl. Herr Haldenwang betrachtet das möglicherweise als "Delegitimierung des Staats" oder seiner Institutionen. Bleiben Sie besser vorläufig in der Schweiz°!