Ein überparteiliches Komitee von 113 Abgeordneten hat im Deutschen Bundestag einen Antrag auf ein Verbot der Alternative für Deutschland (AfD) eingereicht. Der CDU-Abgeordnete Marco Wanderwitz, Mitinitiator des Antrags, bestätigte dies der Nachrichtenagentur AFP.

Die Unterzeichner argumentieren, die AfD agiere verfassungswidrig und stelle eine Demokratieverachtung offen zur Schau. «Wir sind nicht immer einer Meinung. Worin wir uns einig sind, ist unser klares Bekenntnis zu unserer Demokratie und unserem Grundgesetz», heisst es in einer Erklärung der Parlamentarier.

Der Antrag fordert, dass der Bundestag ein Verbotsverfahren gegen die gesamte AfD vor dem Bundesverfassungsgericht einleitet. Das Parlament könnte das Verfahren als eines von drei Organen offiziell anstossen.

Kritiker, darunter führende Politiker wie Bundeskanzler Olaf Scholz und CDU-Chef Friedrich Merz, äusserten allerdings Bedenken: Ein abgelehnter Verbotsantrag könnte der AfD sogar nützen, warnen sie. Die Antragsteller hingegen sehen die juristischen Voraussetzungen für ein Verbot der AfD als gegeben an.

Neben dem Verbot plädieren die Antragsteller hilfsweise dafür, die AfD von staatlicher Finanzierung auszuschliessen, sollte das Verfassungsgericht den Antrag nicht vollumfänglich annehmen.