Altbundeskanzler Gerhard Schröder (80) hat sich wegen einer Burnout-Diagnose in eine Klinik begeben. Dies bestätigte sein Anwalt der Deutschen Presse-Agentur. Schröder leidet laut ärztlicher Stellungnahme an einem «typisches Burnout-Syndrom mit dem Zeichen einer tiefgreifenden Erschöpfung und stark ausgeprägtem Energiemangel». Auch Schlafstörungen setzen ihm zu.
Bereits Mitte Januar hatte Schröder aus gesundheitlichen Gründen seine Aussage vor dem Schweriner Untersuchungsausschuss zur Ostseepipeline Nord Stream 2 abgesagt, was Spekulationen über seinen Zustand auslöste. Sein behandelnder Arzt bescheinigt ihm, dass er «weder aktuell noch in absehbarer Zeit» einer längeren Befragung gewachsen sei.
Schröder, der von 1998 bis 2005 Bundeskanzler war, geriet nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zunehmend in die Kritik. Seine engen wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland führten zu einem Zerwürfnis mit der SPD-Spitze. Versuche, ihn aus der Partei auszuschließen, scheiterten jedoch.
Den letzten grossen Auftritt hatte Gerhard Schröder in Wien. Beim Weltwoche-Anlass sprach er mit Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán über die Geopolitik:
Gute Besserung. Trotzdem: 80 geworden und kein bisschen weise. In diesem Alter bekommt man (bei den Vermögensverhältnissen) keinen stressbedingten Burnout, wenn man was vom vom Leben gelernt hat. Altersmüdigkeit, eine Vorstufe zum Ableben, ist ganz natürlich und kein Burnout im herkömmlichen Sinne. Absolut gesehen natürlich schon. Gilt auch für andere alte Herren auf der Weltbühne, in den USA, Russland, China und anderswo.
Meine besten Genesungswünsche für Sie.
Sehr interessant, solche Erschöpfungszustände, wenn es um die Pipeline geht, scheinen sich zu häufen.