Ob für Noch-Verteidigungsministerin Viola Amherd, FDP-Präsident Thierry Burkart oder die NZZ: Eines ist klar, die Schweiz soll näher an die Nato rücken. Insbesondere die Mitte-Bundesrätin kennt kein Halten mehr.

In einem Beitrag, den die VBS-Chefin dieser Tage auf X postete, versicherte sie – an Nato-Generalsekretär Mark Rütte gerichtet – «die unerschütterliche Schweizer Unterstützung für die Ukraine» und dass der Bundesrat die «Zusammenarbeit mit der Nato stärken wolle». Das Militärbündnis unter Führung der USA wird als Allheilmittel dargestellt, damit die Eidgenossenschaft ihre Sicherheit besser gewährleisten kann.

Interessanterweise scheint die neue US-Regierung die Bilanz und Leistungen des Armeepakts wesentlich kritischer zu beurteilen als die hiesigen Militärexperten. Vizepräsident J. D. Vance gab am Wochenende CBS-News ein Interview.

Amerika habe in den vergangenen vier Jahrzehnten viele Kriege geführt, gab er zu Protokoll. Keinen davon habe Amerika gewonnen, räumt Vance offen ein. Zu seinen Lebzeiten, so das Fazit des 40-jährigen Republikaners, habe sein Land keine Auseinandersetzung für sich entscheiden können.

Der sogenannte Krieg gegen den Terror ist ein gigantisches Versagen des Westens. Einzige Ausnahme war der zweite Golfkrieg 1991. Damals gelang es den Amerikanern und ihren Verbündeten, die Iraker aus Kuwait zu vertreiben.

Es ist offensichtlich: In der Schweiz haben einige Entscheidungsträger ein völlig verzerrtes Bild von den militärischen Erfolgen und Möglichkeiten der Nato und deren Anführern im Pentagon.

Wer weiss: Vielleicht hilft jetzt die neue Regierung in Washington diesen Leuten auf die Sprünge.