Es geht um die Schicksalsfrage: Soll sich die Schweiz an die EU andocken? Oder ist es besser, in diesen stürmischen Zeiten so viel Freiheit und Souveränität wie möglich zu bewahren?

Der Bundesrat zeigt in diesen Tagen, dass er dieser Aufgabe nicht gewachsen ist.

Die Landesregierung bietet ein unwürdiges Schauspiel. Allen voran Bundespräsidentin Viola Amherd (Mitte) inszeniert eine Egoshow.

Am Freitag vor einer Woche beschloss die Exekutive, dass der Europa-Ausschuss des Bundesrates mit Beat Jans (SP), Guy Parmelin (SVP) und Ignazio Cassis (FDP) über die Verhandlungen mit Brüssel informieren soll.

Amherd, eine glühende Verfechterin des Anbindungsvertrags, fühlte sich vor den Kopf gestossen. Deshalb sorgte sie dafür, dass sie vor der Pressekonferenz von Jans, Parmelin und Cassis einen Auftritt hat. Und zwar mit ihrer Freundin, Parteikollegin und EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen.

Die beiden Frauen posieren heute um 14.15 Uhr vor den Medien, um sich in Szene zu setzen. Fragen sind nicht erlaubt.

Ist das seriöse Politik, die der Dimension der Entscheidung angemessen ist?

Man darf gespannt sein, wie diese Regierung versuchen wird, ihr Verhandlungsergebnis glaubwürdig zu erklären.