64.000 Menschen haben 2023 das Hamburger «Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt» (MARKK) besucht. Dieses Jahr werden es voraussichtlich etwas über 50.000 sein. 2022 lag die Besucherzahl noch rund doppelt so hoch.

Verantwortlich dafür dürfte eine Neuausrichtung des Programms sein. Der Fokus liegt nun auf der Aufarbeitung der Geschichte des Kolonialismus.

„Indianergeburtstage“ abgeschafft: Woke Neuausrichtung von Völkerkundemuseum sorgt für Besucher-Einbruch

Dafür verzichtet man auf frühere Publikumsrenner wie «Indianergeburtstage» als Veranstaltungen. Solche Formate seien «heute problematisch».

In der Museumswelt habe sich vieles geändert, sagt die Direktorin des MARKK, und auch das Publikum habe sich verändert. Es brauche einfach Zeit, bis sich die Menschen an «neue Inhalte und Ausrichtungen gewöhnen».

Die Zahlen weisen eher darauf hin, dass das angeblich veränderte Konsumverhalten eine reine Wunschvorstellung ist. Familien liegt der Besuch eines «Indianergeburtstags» mit Sicherheit näher als eine Belehrung über die Grauen der kolonialistischen Zeiten.

Aber auch angesichts des dramatischen Interesseschwunds will das Museum daran festhalten, auf «stereotype Bilder» zu verzichten, wie man das früher gemacht hatte. Das sei «keine Aufklärungsarbeit».

Nun müsste man nur noch ein Publikum finden, das sich gern aufklären lassen möchte.