Sie schafften es dieser Tage in die Schlagzeilen: Rund 340 «Verkehrsexperten» empfehlen ein Nein zum Ausbau von ein paar Autobahnabschnitten, über die wir am 24. November abstimmen.

Das Manifest der Abstimmungskämpfer und die Medienartikel darüber vermitteln den Eindruck, als handle es sich um neutrale «Fachleute». Dieser Eindruck täuscht. Lanciert haben die Abstimmungsempfehlung Thomas Hug und Marc Vetterli, Mitglieder der Grünliberalen und bekennende Autogegner. Hug schreibt auf dem linken Portal Tsüri.ch eine «Verkehrswende-Kolumne» und setzt sich auch sonst in diversen Gremien für die «Verkehrswende» ein, für den Abschied von der Automobilität und für den Veloverkehr.

Über sich selbst schreibt Hug: «Er entwirft Konzepte für die Transformation von städtischen Räumen und begleitet deren Umsetzung und Verankerung in der Gesellschaft.» Sein Kollege Marc Vetterli hat bereits in seiner Masterarbeit verkündet, «dass eine Reduktion der Strassenkapazität zu einer geringen Verkehrsnachfrage führe».

Man muss sich also nicht wundern, dass aus dieser links-grün-urbanen Küche ein links-grün-urbanes Rezept kommt.

Wundern darf man sich hingegen, dass sich mehrere Staatsangestellte dem Appell zu einem Autobahn-Nein anschliessen, so der Co-Leiter der Stadtentwicklung Aarau oder der ehemalige Direktor des Genfer Verkehrsamts und heutige Fachhochschuldozent Yves Delacrétaz.

Ihre Argumente macht das nicht solider. So behaupten die Manifestanten, ein Ausbau der Strassen führe zu mehr Verkehr und Stau. Dabei vergessen sie, dass das Autobahnnetz in den 1950er Jahren geplant wurde. Seither hat sich die Bevölkerung verdoppelt, insbesondere durch die Zuwanderung. Doch darüber verlieren die «Fachleute» kein Wort.