In dieser Woche will SVP-Nationalrat Thomas Knutti eine Motion einreichen mit dem Ziel, die Treibstoffsteuer um 10 Rappen pro Liter zu senken. Er begründet die Reduktion in der NZZ am Sonntag damit, die Autofahrer sollten «etwas zurückbekommen», nachdem das Volk einen Ausbau der Autobahnen abgelehnt hat.

Dafür gibt es den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF). Und ein Teil des Geldes kann nun eben nicht verbaut werden. Da scheint es nur logisch, dass die Autofahrer, die den Fonds mit der Mineralölsteuer mitfinanzieren, rückerstattet bekommen, was sie zu viel einbezahlt haben.

Überhaupt hat der Staat seine dicken Finger im Spiel: Ein grosser Anteil dessen, was ein Liter Benzin an der Zapfsäule kostet, zieht der Fiskus an sich. Die Mineralölsteuer auf einen Liter Benzin beträgt derzeit 76,82 Rappen. Hinzu kommt ein Mineralölsteuerzuschlag.

Was dabei ebenfalls für eine Entlastung der Autofahrer spricht: Ganze 40 Prozent der Mineralölsteuer auf Treibstoff werden für die allgemeine Bundeskasse abgezweigt, kommen also nicht der Strasse zugute.

Wer gegen die moderate Senkung der Treibstoffsteuer wettert – und das tun fast alle ausser der Volkspartei –, sollte bedenken, dass die Autofahrer allein durch die Mineralölsteuer jedes Jahr über eine Milliarde Franken an die Bundeskasse überweisen. Eine Milliarde, die für irgendetwas ausgegeben wird, nur nicht für die Strasse.

Und von der Mehrwertsteuer, die absurderweise auch auf den Steueranteil des Benzinpreises erhoben wird – eine Steuer auf eine Steuer, wo gibt’s denn so was! –, haben wir dabei noch nicht einmal gesprochen.