Alain Berset nimmt den Hut.

Der Bundespräsident will bis Ende Jahr weitermachen. Sein Nachfolger wird damit bei den Gesamterneuerungs-Wahlen im Dezember 2023 bestimmt.

Damit macht der Sozialdemokrat das Tor weit auf für eine neue parteipolitische Zusammensetzung des Führungsgremiums des Landes.

Grüne und Grünliberale müssen sich jetzt rasch aus der Deckung begeben. Und wie sie das bereits getan haben: Heute Nachmittag gaben beide Gruppierungen bekannt, bei den Gesamterneuerungswahlen anzutreten.

Klar ist: Mathematisch haben beide Gruppierungen mehr oder weniger gleich viel Anspruch auf ein Mandat in der Landesregierung als die Genossen auf zwei.

Die Grünen kamen 2019 auf 13,2 Prozent Wähleranteil, die GLP auf 7,8 Prozent. Zum Vergleich: die Sozialdemokraten auf 16,8 Prozent.

Noch wichtiger werden jetzt die Wahlen am 22. Oktober: Der Gewinner bringt sich automatisch in die Pole Position. Können die Sozialdemokraten nicht zulegen, steht ihr zweiter Sitz definitiv zur Disposition.

Seit 1943 hat die SP einen, seit 1959 zwei Vertreter in der Landesregierung.

Nicht unmöglich, dass Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider ab nächstem Jahr die einzige Genossin im Bundesrat sein wird.