Interessanter Beschluss vom Bundesamt für Gesundheit: Die Amtsstelle von Alain Berset hat entschieden, dass die Krankenkassen künftig bei «Personen mit erhöhtem Risiko die HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP)» übernehmen.
HIV-negative Menschen schlucken PrEP, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. PrEP schütze so gut wie Kondome vor HIV, versprechen die Hersteller.
Homosexuelle Männer, die Sex ohne Kondome wollen, müssen jetzt nicht mehr für die Kosten des Präventionsmedikaments selbst aufkommen. Das berappt die Allgemeinheit.
Auf der einen Seite ist es zu begrüssen, dass sich diese Leute nicht mit diesem Virus anstecken. Einmal infiziert, sind sie auf Medikamente angewiesen, die viel teurer sind, als wenn die Öffentlichkeit PrEP bezahlt.
Gleichzeitig wissen heute alle, dass man sich beim Geschlechtsverkehr infizieren kann und was man dagegen tun kann. Verrückt, dass Menschen, die das – aus welchen Gründen auch immer – nicht wollen, die Kosten auf die Öffentlichkeit abwälzen können.
Unsere Gesellschaft ist sehr solidarisch, vielleicht ein bisschen zu solidarisch.