Bauern aus Polen haben rund 200 Autobahneinfahrten und wichtige Kreuzungen im Land blockiert. Auch mehrere Grenzübergänge zur Ukraine wurden versperrt.

Die Landwirte protestieren damit gegen eine «Überschwemmung» des Marktes mit billigem Getreide aus der Ukraine. Ausserdem wehren sie sich gegen Vorschriften der EU zum Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln.

Die Europäische Union hatte der Ukraine nach dem Einmarsch Russlands zollfreien Zugang zu ihren Märkten gewährt. Danach erreichten die Lagerbestände an Getreide in Polen ein Rekordhoch.

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat die Proteste als eine zunehmende «Erosion der Solidarität» mit seinem Land bezeichnet. Es gehe dabei um Politik und nicht um Getreide.

Bereits haben ukrainische Lastwagenfahrer Rache angekündigt. Sie haben vor, polnische Fahrer an Grenzübergängen zu blockieren.

Die polnische Regierung zeigt Verständnis für die Anliegen ihrer Landwirte. Sie hat die EU aufgefordert, mit der Ukraine über einen Kompromiss über Importe zu verhandeln.

Bereits im Januar hatte die EU einen Schutz vor einem Übermass an Importen angekündigt. Sie will dafür Notzölle auf Lieferungen aus der Ukraine einführen.