«Süsse Omi» oder «Gut siehst du aus für dein Alter»: Das ist kein Kompliment, sondern eine «Altersdiskriminierung». Jedenfalls wenn es nach Ferda Ataman geht, der Antidiskriminierungs-Beauftragten des Bundes. Zu diesem Schluss kommt sie im aktuellen Altersbericht der deutschen Regierung.

Es handle sich dabei um «verniedlichendes Sprechen» und «benevolenten Ageismus», womit «gutgemeinte Altersdiskriminierung» gemeint sei.

Ataman bläst auch zum Angriff auf Leute, die sich mit alten Menschen in «Kindersprache» unterhalten. Und wehe, wer in einem Seniorenheim einen bunten Nachmittag auf die Beine stellt, der an einen «Kindergeburtstag» erinnert.

Strafrechtlich relevant sei all das nicht, so Ataman, aber die einzelne Person könne es dennoch als diskriminierend empfinden. Weil sich kein Gericht damit beschäftigen wird, muss es nun eine Kampagne richten. Die Bundesregierung will mit Informationen gegen «unsensible Sprache» vorgehen.

Small Talk im Alltag wird immer mehr zum Hürdenlauf. Äusserlichkeiten, Kleider und nun selbst das Alter: Nichts soll angesprochen werden, und sei es noch so klar als nettes Kompliment gemeint.

Wie viele Grossmütter bereits therapeutische Hilfe beanspruchen mussten, weil sie jemand als «niedlich» oder «süss» bezeichnet hat, legt der Altersbericht der Regierung leider nicht offen.

In letzter Konsequenz dürften absurde «Sensibilisierungen» wie diese aber eher dazu führen, dass sicherheitshalber gar niemand mehr alte Menschen anspricht. Was vermutlich das Letzte ist, was sie sich wünschen.