Laut Blick hat sich Selenskyj bei seiner Offensive in Kursk «verrechnet». Trotz der dortigen Erfolge ist die Situation im Donbass zunehmend prekär: Die ukrainische Stadt Pokrowsk, ein Zufluchtsort für Zehntausende Kriegsflüchtlinge, stehe kurz davor, von den russischen Truppen erobert zu werden, schreibt das Schweizer Boulevardblatt. Nur noch zehn Kilometer trennten die Stadt von den vorrückenden Russen. Die Eroberung von Pokrowsk würde den Verlust des Donbass für die Ukraine einleiten, Russlands Staatschef Wladimir Putin hätte eines seiner deklarierten Kriegsziele erreicht.

Der Blick rekapituliert: Vor zweieinhalb Wochen habe der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine überraschende Offensive in der russischen Region Kursk initiiert, um eine Pufferzone zu schaffen und russische Luftangriffe zu reduzieren. Trotz der vorübergehenden Erfolge, einschliesslich der Einnahme von 1263 Quadratkilometern und der Gefangennahme Tausender Soldaten, habe die Offensive unerwartete Konsequenzen.

Die russischen Streitkräfte setzten ihre Offensive im Donbass ohne nennenswerte Einschränkungen fort. Die ukrainischen Truppen im Donbass, die bereits erschöpft seien, müssten jetzt auch in Kursk kämpfen, was die Frontlinie weiter belaste.

Experten warnen, dass Selenskyjs Kursk-Offensive möglicherweise ein strategischer Fehler gewesen sei, der die Ukraine weiter in Bedrängnis bringen könnte. Die drohende Niederlage in Pokrowsk und der mögliche Kollaps im Donbass erforderten dringend eine Neubewertung der ukrainischen Strategie.