Am «Buurezmorge» der Stadtberner SVP kam unerwarteter Besuch. Mitglieder der «Jungen Tat», die als rechtsextrem gilt, setzten sich an einen Festbank. Ein anderes Mitglied gesellt sich zum Sonderparteitag der SVP in Küsnacht. Er hatte sich als Medienschaffender angemeldet.

Solche Fälle führen bei der NZZ zu Unwohlsein. Sie konstruiert kurzerhand eine innere Verbundenheit zwischen SVP und «Junger Tat». Die grösste Partei der Schweiz sei «in den Dunstkreis einer rechtsextremen Gruppierung geraten».

Was auffällt: Der Aufruf zur Distanzierung erfolgt einseitig. Die SVP soll sich öffentlich gegen ungebetene Besucher zur Wehr setzen. SP-Exponenten hingegen können sich ohne medialen Aufschrei mit Linksextremen sehen lassen.

SP-Nationalrat Fabian Molina zieht gerne mit Randalierern um die Häuser. Nach einer unbewilligten «antifaschistischen Demonstration» mit Sachbeschädigungen kassierte er eine Busse von 300 Franken.

Als am 1. Mai der gewaltbereite «Schwarze Block» Basel unsicher machte, wollte sich die Basler SP zunächst distanzieren. Nach Druck anderer linker Gruppierungen verzichtete sie darauf. Weitere Beispiele gibt es zuhauf.

Werfen Demonstranten mit Steinen, beklagen sich SP-Politiker danach darüber, die Polizei habe unnötig eskaliert. Der Zürcher Stadtparlamentarier Moritz Bögli von der «Alternativen Liste» sagte einst zum Stichwort zu gewalttätigen Linksextremen, Demonstrationen seien «ein Grundrecht». Eine Abgrenzung gegen Gewalt sieht anders aus.

Kaffee und Gipfeli am «Buurezmorge» versus beschädigte Häuser und Autos sowie verletzte Polizisten: Die SVP soll auf Distanz gehen, Links-Grün hingegen darf sich ohne Kritik im «Dunstkreis» von Linksextremen aufhalten.

Ganz nach dem Motto: Es gibt gute und schlechte Gewalt.