Noch bis 2024 können Staaten wie Österreich oder Ungarn auf Gaslieferungen aus Russland zählen. Dann laufen die entsprechenden Transitverträge zwischen Russland und der Ukraine aus.
Wie es dann weitergeht, ist aufgrund des anhaltenden Kriegs offen. Ein mögliches Szenario ist, dass nächstes Jahr gar kein russisches Gas mehr Richtung Osteuropa fliesst.

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck hat für diesen Fall einen Plan: Im Notfall werde Deutschland seine eigene Industrie drosseln, um den Nachbarstaaten mit Gas auszuhelfen. Das erklärte er im Rahmen des Ostdeutschen Wirtschaftsforums.

Sogar die Abschaltung von Industriekapazitäten schloss Habeck nicht aus, «bevor die Leute dort frieren». Ausserdem brauche es zusätzliche Kapazitäten, um die Versorgung von Ostdeutschland und Osteuropa sicherzustellen.

Derzeit ist in Deutschland ein Flüssigerdgas-Terminal vor Rügen geplant. Dagegen erhebt sich allerdings Widerstand von Umweltgruppen wie von Anwohnern.

Dass es 2024 zu einem Engpass bei der Lieferung von russischem Gas kommt, ist gut möglich. Es gilt angesichts des Kriegs als unwahrscheinlich, dass Russland und die Ukraine direkte Verhandlungen über die Verlängerung des Transitvertrags führen.