Nicht ganz so einfach, diesem fast wissenschaftlichen Diskurs über Literatur eine Stunde lang zu folgen. Auffallend war die rhetorische Beweglichkeit eines Roger Köppels, der sich in dieser Runde gegenüber einem Schriftsteller und einem Literaturwissenschaftler sehr gut geschlagen hat. Das dürfte wahrscheinlich auch für einige neue Leser der Weltwoche sorgen.
"Orte der Freiheit" (Uwe Tellkamp). Literatur sollte immer ein Ort der Freiheit sein.
Die Moral ist ein Instrument der Verlierer. Die Unterscheidung von Gut und Böse, von Gut und Schlecht hat keine ethische Grundlage, sondern beruht auf dem Willen, eine bestimmte Ideologie zu verankern. Grüne und Linke leben z. B. von der Arbeit der Menschen wie die Kapitalisten auch.
Danke, Herr Köppel. Ein wunderbares Adventsgeschenk.
Ich bewundere Roger Köppel, trotz seiner vielen Redaktionsarbeitszeit findet er noch die Zeit, um auf Reisen zu gehen. Und dass Ergebnis kann sich immer sehen und hören lassen. Bemerkenswert war seine Offenbarung zum späten Lesen von Tolstoi's "Krieg und Frieden". Ich würde es zur Pflichtlektüre für alle Grünen machen, die, wie so schön beschrieben, "noch nie einen Bleistift verkauft haben". Allen voran Joschka Fischer. Ob sich die "alten Grünen" noch an ihre Grundungsgrundsätze erinnern?
Sehr interessantes Gespräch. Auffallend, wie oft Zitate von anderen Geistern eingebracht werden. Das würde den alten Spruch der Jesuitenschulen bestätigen, dass alles schon einmal gedacht worden ist.
Kulturelle Aneignung bleibt ein Thema. Werden auch Deutsche kulturell angeeignet? Wie?
Es ist schon beinahe nicht mehr erstaunlich. Fast schon hat man sich daran gewöhnt, dass Herr Köppel sich in vielerlei Szenarien meisterhaft zu bewegen weiss. Sehr gute, geschickte Moderation mit Gästen, die über den täglichen Banalitäten stehen.
Herr Tellkamp ist nach eigener Aussage kein Putinversteher. Möchte es auch nicht sein. Aber, er spricht in diesem Zusammenhang von der Achse des Bösen, von nicht nur böse, von einem Buch, das durchaus tendenziös zu nennen ist, für ihn ist von Vornherein das Herz des Menschlichen ein Herz der Finsternis...habe ich da richtig gehört???!!! Da kann einem ja Angst und bange werden und HOFFENTLICH nimmt er sich nicht eines Themas an, das mir zumindest heilig ist...
Wo es deppert, da es scheppert. Zum Glück ist Selenskij nicht bescheuert.
Buchempfehlung für Rogers Idee, hineinzustechen in die Wunde, einen Ausgleich zur Meinungsfabrik der Regierung zu schaffen: "Putins Plan" und "Vladimir Putin, seht ihr, was ihr angerichtet habt", beide Übersetzungen und Kommentar von Thomas Röper. Im Wortlaut der Person selbst lernt mn sie wissenschaftlich kennen. Dann kann man urteilen. Das Umgekehrte ist unmenschlich, unwissenschaftlich,ja, kriminell.
Herrn Carsten Gansel gebührt unser tiefster Dank für das Ausgraben des großartigen und eindrucksvollen Stalingrad-Buchs von Heinrich Gerlach. Jeder, der von 2014 bis 2022 die Aufrüstung der Ukraine und die Kriegsvorbereitungen der NATO gegen Russland betrieben oder auch nur gerechtfertigt hat, hätte dieses Buch über ungeheures, menschliches Leid lesen, verstehen und daraus auch persönliche Konsequenzen ziehen müssen.
Bitte, WARUM möchte dieser Literat KEIN "Putinversteher" sein???
Meine Bemühung, Präsident Putin zu verstehen, also, seine Reden zu lesen, hat mir gezeigt, daß jeder, der die Probleme der Gegenwart ernst nimmt, sich mit dem Gedankengut von diesem Kosmopoliten beschäftigen sollte.
Ein Gruß aus Weimar, der Stadt der Dichter und Denker vom Kulturfaktor
Johann Wolfgang von Goethe: »Ich habe mich in meinem Leben vor nichts so sehr als vor leeren Worten gehütet, und eine Phrase, wobei nicht gedacht und empfunden war, schien mir an anderen unerträglich, an mir unmöglich.« Danke dem Denk und Wortmeister Roger Köppel, an alle, die diesen Dialog möglich machten! Hier spielt die Musik, das Drama von Krieg und Frieden, hier entzündet sich der Funken der FREIHEIT!
Mit Tellkamp und Gansel 2 Grössen der Literatur mit v. der Partie, auch Buchhändlerin steht für Insel der Geistesfreiheit, Uni-Fakultät kompensierend. Nur hätte RK für dieses Gespräch 1 Monat Vorbereitung benötigt, was nicht drin lag, seine Behauptung, statt Fühmann CH-Literatur zu kennen, traf leider nicht zu. Nicht Tolstoi, Dürrenmatts hochpolitische Sowjetnovelle "Der Sturz" wäre für lit. Verarbeitung Putins sehr zutreffen gewesen. Frage nach Putinroman an Tellkamp war peinlich, Antwort gut.
"Georg Schramm schlägt einen atemberaubenden Bogen von den Machenschaften der Atomwirtschaft über das Syndikat des billigen Geldes bis zum Verrat von europäischen Grundwerten in der Griechenlandkrise"https://www.youtube.com/watch?v=c8H58ccYaLk
Tolles Gespräch. Es ist heute wichtig zu wissen, dass Moral aus der Transzendenz kommt. Ethik jedoch ein Ausfluss menschlicher Bedürfnisse ist. Moralisten moralisieren aus der Religion ihrer Ideologie, verbreiten jedoch nur ethischen Firlefanz. Dies erachte ich als Kern der heutigen Wertekrise. Das ethische Verlangen nach moralischen Werten, erzeugt Ideologien, die sich als religiöser Ersatz synthetisieren und keine Abweichung des Kanons oder Dogmen dulden. Es braucht erneut Aufklärung.
Die Einen halten es mit Gott und die Anderen als Egozentriker mit Satan. Doch, das Resultat zählt. Franziskus von Assisi, Bruder Klaus aus Sarnen, Hitler mit dem verpassen 1000jährigen Reich, Tenero mit den Morden im Pazifik oder die Muslime, die bereits sechs Mal Israel ausradieren wollten.
Was soll da Bruder Klaus aus Sarnen? Er sagte fast immer auf Anfrage: Ich weiss nichts, fragt den Schwaben in der Nachbareinsiedelei, Bruder Ulrich, aber wenn ihr streitet, einigt euch gütlich, weil die Politik zum "bösesten Recht" neigt, also Prozessieren, und der Verlierer greift dann nicht zufällig zur Gewalt. Noch interessant das mit dem Zaun, aber da müsste man das Obwaldner Zaunrecht kennen, das dem Analphabeten durchaus geläufig war. Heiliger Mann, übrigens in Rufweite seiner Familie!
Ich bewundere Roger Köppel, trotz seiner vielen Redaktionsarbeitszeit findet er noch die Zeit, um auf Reisen zu gehen. Und dass Ergebnis kann sich immer sehen und hören lassen. Bemerkenswert war seine Offenbarung zum späten Lesen von Tolstoi's "Krieg und Frieden". Ich würde es zur Pflichtlektüre für alle Grünen machen, die, wie so schön beschrieben, "noch nie einen Bleistift verkauft haben". Allen voran Joschka Fischer. Ob sich die "alten Grünen" noch an ihre Grundungsgrundsätze erinnern?
Ihre Frage ist mit einem klaren NEIN zu beantworten. Nicht umsonst sind schon etliche Gründungsmitglieder (u.a. Dieter Nuhr) bei diesen Kriegshetzern ausgetreten.
Reden, REisen und Gespräche mit grossen Menschen sind seine Hobby. Hoffen wir, dass er die Qualität steigern kann.
Danke, Herr Köppel. Ein wunderbares Adventsgeschenk.
und für mich waren es schöne Plaudereien. Ich mag harte verbale Auseinandersetzungen mit Begründungen. Jeder hat seine Ideologie, deshalb sind Uebereinstimmungen selten. Roger Köppel ist Philosoph und hat seine Probleme in der Gewichtung der geschichtlichen Ereignisse. Für mich ist Gut, was zum Wohl der Allgemeinheit führt. Alter bedeutet nicht unbedingt Weisheit und grosse Männer dürfte nach ihrem Tod erstaunt sein.
… wieder neue Anregungen mitgenommen.
Sehr langatmige Diskussionrunde und viel, zuviel Selbstbeweihräucherung!
Äusserst wichtige Eckpunkte gehen in dieser Konstellation unter - leider!
so kann die WW nicht überleben.
#doelf: Rührend, wie besorgt Sie ums Überleben der Weltwoche sind. Auch Ihre Kommentare wird sie überleben.
Obwohl ich Herrn RK oben im Detail kritisierte, bleibt es dabei, dass Konzept der Weltwoche, siehe den schätzenswerten Kulturteil, in der neuesten Nummer sehr lesenswert, für eine Wochenzeitung sogar weit überdurchschnittlich ist. Man beachte z.B. in der gedruckten Ausgabe die Aphorismen des Altphilologen Kurt Steinmann, der soeben die bestmögliche Übersetzung von Sokrates Verteidigungsrede publiziert hat. Dieses Gespräch, leider bei RK à la Lanz z.T. zerschwatzt, markiert alternative Gedanken.
Nicht ganz so einfach, diesem fast wissenschaftlichen Diskurs über Literatur eine Stunde lang zu folgen.
Auffallend war die rhetorische Beweglichkeit eines Roger Köppels, der sich in dieser Runde gegenüber einem Schriftsteller und einem Literaturwissenschaftler sehr gut geschlagen hat. Das dürfte wahrscheinlich auch für einige neue Leser der Weltwoche sorgen.
"Orte der Freiheit" (Uwe Tellkamp). Literatur sollte immer ein Ort der Freiheit sein.
Die Moral ist ein Instrument der Verlierer. Die Unterscheidung von Gut und Böse, von Gut und Schlecht hat keine ethische Grundlage, sondern beruht auf dem Willen, eine bestimmte Ideologie zu verankern. Grüne und Linke leben z. B. von der Arbeit der Menschen wie die Kapitalisten auch.
Darf ich ihr Bankkonto räumen? Besteht keine Moral so ist alles möglich. Wir erleben das tagtäglich. Die Welt ist entsetzt über Gräueltaten der Hamas, welche den Juden die Existenzberechtigung absprechen und sogar auslöschen wollen und nun dürfen sie nur Mei Mei sagen. Ich mag Menschen die ehrlich sind und Nächstenliebe mit Verstand ausüben und nicht den Anderen für ihren Spleen das Geld wegnehmen wollen.
50% UND MEHR AN DEN STAAT IST DOCH WIE EIN BANKRAUB!
Quatsch. Jede schlechte Tat hat seine Folgen. Haben Sie das in ihrem Leben noch nie erlebt?
Haben sie die Berechtigung zum Bösen entdeckt? Selbstverständlich gibt es das Böse und somit sein Gegenteil. Sofern schlechtes/schlichtes tun nicht moralisch verwerflich sein soll, schepperts, wo es deppert. Im Wiener Standard haben die USA den Gazakrieg auf den Punkt gebracht. Statt mit "chirurgischer Präzision" zu bomben, hat man einfach eins quer über die Zivilbevölkerung gehauen. Es war aus Sicht der USA möglich, ohne grosse Kolateralschäden auszukommen. Nennen wir es nicht böse, Rache?
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Sehr interessantes Gespräch. Auffallend, wie oft Zitate von anderen Geistern eingebracht werden. Das würde den alten Spruch der Jesuitenschulen bestätigen, dass alles schon einmal gedacht worden ist.
Kulturelle Aneignung bleibt ein Thema. Werden auch Deutsche kulturell angeeignet? Wie?
Es ist schon beinahe nicht mehr erstaunlich. Fast schon hat man sich daran gewöhnt, dass Herr Köppel sich in vielerlei Szenarien meisterhaft zu bewegen weiss. Sehr gute, geschickte Moderation mit Gästen, die über den täglichen Banalitäten stehen.