Wenn sie gewollt hätten, wäre es kein Märchen: Im Laufe der letzten hundert Jahre wurden den Palästinensern mehrmals Optionen für einen eigenen Staat angeboten. Sie lehnten konsequent ab, weil sie nie zu Kompromissen bereit waren. Der politischen Elite fehlte schlicht der Mut dazu. Besonders hartnäckig waren die Radikal-Islamisten, allen voran die Hamas, die am 7. Oktober nach Israel eindrang und ein Massaker veranstaltete. Pierre Heumann zeichnet die Geschichte des ewigen Neins der Palästinenser auf, die dazu geführt hat, dass sie bis heute keinen eigenen Staat haben. Seite 12
Der Journalist Patrik Baab war lange Jahre für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk tätig und hatte Lehraufträge an Universitäten. Dann kam der Ukraine-Krieg. Weil Baab von beiden Seiten der Front berichtete und auch unangenehme Wahrheiten aussprach – «Ja, in der Ukraine kämpfen Nazis» –, wurde er in Deutschland gecancelt. Im Videointerview, das auf den Weltwoche-Kanälen hunderttausendfach angeschaut wurde, spricht er über seine Erlebnisse mit russischen und ukrainischen Soldaten, die Fragezeichen hinter Butscha und den Satz, den er im Kriegsgebiet am meisten gehört hat: «Wir wollen nur Frieden!» Seite 18
Die Französische Revolution hatte die Juden emanzipiert, die französische Linke engagierte sich für Alfred Dreyfus. Der Premierminister der Volksfront, Léon Blum, war Jude, und auch die Kommunisten unterstützten den jungen Staat Israel. Doch nach Vichy hat inzwischen auch die extreme Linke die Juden verraten. Die Maoisten ersetzten das Proletariat durch die Palästinenser, der Dichter Jean Genet verklärte sie zu Märtyrern. Jean-Paul Sartre rechtfertigte das Attentat bei den Olympischen Spielen von München. Die Hamas gilt als Widerstandsbewegung. Wie Israel in die Rolle des Nazistaats gedrängt wird, beschreibt Jürg Altwegg. Seite 30
Der Berner Albrecht von Haller (1708–1777), der gelegentlich als letzter Universalgelehrter bezeichnet wird, war Arzt, Anatom, Physiologe, Embryologe, Botaniker, aber auch Literaturkritiker und Dichter sowie Autor von politischen und philosophischen Schriften. Ausserdem übte er Verwaltungsmandate aus, unter anderem als Direktor der Salinen in Bex. Seine Schaffenskraft bleibt bis heute einmalig: Mit gut 50.000 Seiten eigenhändiger wissenschaftlicher Publikationen hat von Haller wohl so viel publiziert wie kein Forscher vor oder nach ihm. Zu Lebzeiten kannte sein Ruhm keine Grenzen. In der Heimat indes tat man sich mit dem Genie aus gutem Haus erstaunlich lange schwer. Unser Autor Christophe Büchi zeichnet das Lebensbild eines grossen Schweizers. Seite 33–38
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