Die grüne Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer, geboren als Markus Ganserer, wird bei der nächsten Bundestagswahl 2025 nicht erneut kandidieren. Dies verkündete die 47-Jährige, die seit 2021 für den Wahlkreis Nürnberg-Nord im Bundestag sitzt. In ihrer Erklärung nannte Ganserer persönliche Gründe für ihren Rückzug, darunter den Tod ihres Vaters und den enormen psychischen Druck, der durch die Anfeindungen gegen sie als Trans-Person entstanden sei.

«Der menschenverachtende Hass, der mir nicht wegen meiner politischen Inhalte, sondern aufgrund meiner Identität entgegengebracht wurde, hat mich enorm belastet», so Ganserer. Gleichzeitig betonte sie jedoch, dass ihr Entschluss nicht im Zusammenhang mit den internen Konflikten bei den Grünen stehe, die durch den Rücktritt der Parteivorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang ausgelöst wurden.

Ganserer, die sich 2018 als trans geoutet hat, zog 2021 gemeinsam mit Nyke Slawik als eine der ersten offen trans-identifizierten Personen in den Bundestag ein. Trotz der Widrigkeiten beschreibt sie ihre Abgeordnetentätigkeit als «bereichernd», wenngleich auch herausfordernd. Sie habe ihr Leben den politischen Zielen und Werten untergeordnet, sei aber zu der Entscheidung gekommen, sich in Zukunft anderen Aufgaben und Wirkungsfeldern zuzuwenden.

Nyke Slawik hingegen hat bereits ihre erneute Kandidatur für die Bundestagswahl 2025 angekündigt. Ganserer bleibt bis zum Ende der Legislaturperiode aktiv und kündigte an, sich weiterhin für eine nachhaltige Lebensweise, Freiheit und Menschenrechte einzusetzen.