Das Timing war diesmal perfekt. Just an dem Tag, an dem Rishi Sunak, ein Hindu und Brexiteer, die Wahl zum Vorsitzenden der Konservativen Partei gewann, begann Diwali, das hinduistische Lichterfest.
Sunak ist der erste Premierminister mit einem asiatischen ethnischen Hintergrund. Er ist mit 42 Jahren der jüngste Premier seit 1812. Und auch der reichste der britischen Geschichte. Das gemeinsame Vermögen von Sunak und seiner Frau Akshata Murthy, der Tochter eines indischen Tech-Milliardärs, beläuft sich auf etwa 1 Milliarde Euro. Die Sunaks sind doppelt so reich wie unser König Charles III.
Sein Lebenslauf verursacht Schwindelanfälle: Er wuchs über der Apotheke seines eingewanderten Vaters in Southampton auf; akademisch begabt, besuchte er die Universitäten Oxford und Stanford; es folgte eine Blitzkarriere bei Goldman Sachs und in Hedgefonds; 2015 zog er ins Unterhaus ein und stieg – in atemberaubender Geschwindigkeit – 2020 zum Schatzkanzler in der Regierung von Boris Johnson auf.
Sunak ist ein pragmatischer Finanzkonservativer und ein geschickter politischer Akteur. Und ein leidenschaftlicher «Star Wars»-Fan.
Vor Wochen hatte er noch gegen Liz Truss verloren. Jetzt besann sich die Partei eines Besseren. Bei der gestrigen Wahl besiegte Sunak Boris Johnson. Dieser war nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub in der Dominikanischen Republik zuversichtlich, dass er wieder Premierminister werden würde.
In die Erleichterung darüber, dass das politische Chaos beseitigt wurde, mischt sich die Hoffnung, dass sich die Tories nun von der Rufschädigung durch Liz Truss erholen könnten.
In den verbleibenden zwei Jahren bis zu den Parlamentswahlen im Jahr 2025 wird der wirtschaftliche Gegenwind brutal sein.
ABER … – und ich schreibe das Wort bewusst in grossen Lettern: Ich strecke meinen Kopf zum Fenster raus und behaupte, dass Rishi Sunak über ein politisches Supertalent und den Instinkt verfügt, ein erfolgreicher Premier zu werden.
Vor fünf Jahren sah ich ihn zum ersten Mal im Fernsehen. Ich brauchte drei Minuten, um ihm eine Zukunft als Premierminister vorauszusagen. Ich hatte recht.
Ich wage die Prognose, dass er die herkulische Aufgabe mit Bravour meistern wird.
Ich habe genug von all diesen jungen Young Global Leaders. Annalen Baerbock, Jacinda Ardern, Sanna Marin, Sebastian Kurz, Mette Frederiksen, Lisa Truss, Rishi Sunak etc. Klaus Schwab 2017: Video: “Penetrating the Cabinets” (2017) In a speech in 2017 at the Harvard Kennedy School, WEF founder Klaus Schwab described one of the goals of the Young Global Leaders program as “penetrating“ the cabinets. https://swprs.org/the-young-global-leaders-of-the-davos-world-economic-forum-wef/
Ich war noch nie ein Freund von Vorschusslorbeeren und es wäre für alle hilfreich, diese -trotz grosser Zuversicht- auch bei Sunak nicht zu verleihen. In sechs Monaten wissen wir mehr. Dann, wenn die Weichen weise gestellt werden, um Britannien aus dem soziopolitisch-ökonomischen Schlamassel heraus zu fahren. Wünschen wir ihm doch einfach Glück und handwerkliches Geschick, was über den üblichen BS siegen möge. Allein mir fehlt der Glaube.
Ein WEF-Zögling, Goldman Sachs und teilweise verantwortlich für die Bankenkrise 2008? Sehr schwacher Artikel