Der Bund lagert derzeit dreizehn Millionen Impfdosen, die jederzeit verabreicht werden könnten. Dies teilt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit.
Obwohl weitere Millionen Dosen erwartet werden, wurden bis April erst 24.000 Dosen verabreicht. Der Bund musste bereits über zehn Millionen Impfdosen vernichten.
Wie viel eine Impfdosis in der Schweiz kostet, ist unbekannt. In anderen Ländern ist laut Medienberichten von 15 bis 23 Euro pro Dosis die Rede. Bei zehn Millionen Impfdosen dürfte viel Geld vernichtet worden sein.
Die Vertragssituation mit den Impfstoffherstellern ist undurchsichtig. Die meisten Verträge wurden geschwärzt veröffentlicht und das BAG gibt keine Auskunft darüber, ob ein Rücktritt von den Verträgen möglich ist.
Normalerweise enthalten die Verträge eine Rücktrittklausel, aber ein Rücktritt wäre kostspielig und schwierig, wie eine Rechtsprofessorin gegenüber SRF erklärt. Impfstoffhersteller seien gewinnorientiert und hätten keinen eigenen Anreiz, die Verträge vorzeitig zu beenden.
Eine kostengünstigere Lösung wäre ein Entgegenkommen der Impfstoffhersteller oder Druck vonseiten der Gesellschaft, um einen guten Ruf zu wahren. Der Bund könnte auch den Rechtsweg beschreiten, wenn eine Rücktrittklausel fehlt oder rechtswidrig ist. Ein Gericht müsste aber erst über die Folgen eines Vertragsrücktritts entscheiden.