Wann sind eigentlich aus Journalisten derartige Pflänzchen geworden?

Die Spiegel-Journalistin Ann-Katrin Müller liegt in einem Streit mit dem AfD-Politiker Stephan Brandner. Dieser hatte sie auf X als «Faschistin», «Oberfaschistin» und «Spiegel-Faschistin» bezeichnet.

Der Bundestag hat nun Brandner die Immunität als Abgeordneter entzogen. Damit könnte die Auseinandersetzung bald vor Gericht verhandelt werden.

Es ist das gute Recht von Müller wie die jedes Menschen, sich juristisch zur Wehr zu setzen. Nur gehört sie zur Fraktion der Medienschaffenden, die selbst den Begriff des Faschismus durch willkürliche Anwendung bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt hat.

Die Frau vom Spiegel wittert hinter allem, was nicht das Siegel der Regierung trägt, faschistische Ausläufer. Mit politischer Berichterstattung haben ihre Texte zur AfD schon lange nichts mehr zu tun. Es sind aktivistische Pamphlete gegen eine Politik von rechts. Und das in einer Kadenz, die sich nur mit missionarischer Getriebenheit beschreiben lässt.

Stephan Brandners Wortwahl in den sozialen Medien mag überzogen oder ungeschickt gewesen sein. Aber im Unterschied zu Ann-Katrin Müller steht ihm kein eigenes Medium zur Verfügung, in dem er seine Feindbilder pausenlos niederschreiben kann.

Als Journalistin müsste man die Grösse haben, rein verbale Angriffe auf die eigene Person ins Leere laufen zu lassen. Die Frau kann sich anders rächen als mit einer Anzeige. Beispielsweise, indem sie ihre einseitige politische Darstellung unter die Leute bringt – was sie ja ohnehin dauernd tut.

«If you can’t stand the heat, get out of the kitchen», besagt ein Sprichwort. Journalisten früherer Generationen wäre es nie eingefallen, weinend zum Richter zu rennen, wenn harte Worte fallen.

Aber warum sollte die allgemeine Verweichlichung ausgerechnet vor Medienschaffenden haltmachen?