Lima – Vor exakt zehn Jahren, am 10. Dezember 2013, legalisierte Uruguay als erstes Land der Welt Marihuana. Seit 2017 wird das «Gras» mit staatlichem Gütesiegel in Apotheken verkauft.

Uruguay ist bezüglich Bevölkerungsstruktur und Lebensstandard europäischen Ländern sehr ähnlich. Das Ziel war in erster Linie die Bekämpfung des illegalen Drogenhandels.

Zumindest dieses Ziel wurde nicht erreicht, wie Uruguays Regulations-Behörde IRCCA in einer Langzeitstudie einräumt. Zwei Drittel der über 18-jährigen Paffer besorgen ihren Stoff nach wie vor auf dem Schwarzmarkt.

Am Preis liegt es nicht. Mit gut zwei US-Dollar pro Gramm ist das zertifizierte Gras sehr günstig.

Der befürchtete Boom blieb zwar aus. Doch die meisten Konsumenten wollen sich nicht registrieren lassen. Wegen des Jugendschutzes steht eine völlig unkontrollierte Freigabe nicht zur Debatte.

Neue hochgezüchtete Sorten mit einem Wirkstoffgehalt von bis zu über 30 Prozent stellen die Zulassungsbehörden zudem vor ein Dilemma. Denn solche Konzentrationen können insbesondere für psychisch labile Menschen gefährlich sein.

Maximal zugelassen ist deshalb die Sorte Gamma mit 15 Prozent Wirkstoffgehalt. Das ist immer noch eine hohe Dosierung, die psychotische Störungen bewirken kann. Doch ausgerechnet Gamma hat sich zum Verkaufsschlager entwickelt.

Zerschlagen haben sich auch die Hoffnungen auf ein florierendes Exportgeschäft mit legalem Cannabis. Zwei Drittel von 167 Produktionsfirmen, die in der ersten Euphorie gegründet wurden, sind wieder vom Markt verschwunden. Der gesamte Export summierte sich im letzten Jahr auf insgesamt 5,3 Millionen Dollar – ein volkswirtschaftlich bedeutungsloses Nischengeschäft.