Evi Allemann will Bundesrätin werden. Fragt sich: Wäre sie auch eine gute Wahl?

Gemessen an ihrer Führungserfahrung, dem Umgang mit dem politischen Gegner oder ihrer Persönlichkeit ist die Berner Regierungsrätin ihren bisher bekannten Konkurrenten um Längen voraus.

Unabhängig davon, ob man ihre inhaltlichen Positionen teilt, bringt sie das notwendige Rüstzeug dafür mit, ein neues Mitglied der Landesregierung zu werden.

Die Frage ist, ob das Parlament bereit ist, wieder einen Berner zu wählen. Aufhorchen lässt dazu die Aussage von Hans-Peter Portmann auf X: «Bitte nicht schon wieder eine Berner Übervertretung im Bundesrat», schreibt der Zürcher FDP-Nationalrat in Anspielung auf die Tatsache, dass die Bundesversammlung vor zehn Monaten den Berner Albert Rösti in die Landesregierung befördert hat. «Dieser gesamtschweizerisch am höchsten subventionierte Kanton auf Kosten aller anderen Steuerzahlenden im Lande weist fast ohne Unterbruch seit 1848 die höchste Bundesrats-Vertretung aus.»

Allemann versucht zum zweiten Mal innert Jahresfrist den Sprung in die Exekutive der Eidgenossenschaft. Auch wenn sie nominiert werden sollte – ein Spaziergang wird es nicht.