Belgien handelt.
Wegen rasant steigender Energiepreise will und muss die Regierung weiter auf Atomstrom setzen.
Konkret: Zwei Kraftwerke sollen zehn Jahre länger, bis mindestens 2035, weiterlaufen.
Angesichts der weltweiten Energieknappheit finden das die einen «vernünftig» – «falsch» hingegen die deutsche Umweltministerin.
Steffi Lemke (Grüne) bedauert den nachbarschaftlichen Alleingang. Mahnend erhebt sie den deutschen Zeigefinger: «Selbstverständlich» gehe sie davon aus, dass Belgien frühzeitig eine «grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung» einleiten werde.
Natürlich. Sonst noch Wünsche?
Vielleicht aber wird es Lemke ähnlich ergehen wie ihrem grünen Parteifreund, Wirtschaftsminister Robert Habeck.
Vor nicht allzu langer Zeit kritisierten die moralisierenden Grünen den FC Bayern, weil er zum Training in den Wüstenstaat Katar flog. Nicht auszudenken, wie die grüne Weltpolizei toben wird, wenn Ende Jahr dort die Fussball-WM beginnt.
Womöglich war es Karma, dass Robert Habeck und der Emir von Katar am Wochenende eine Energiepartnerschaft verhandelten. Erfolgreich, notabene.
Wann und ob Steffi Lemke nach Belgien reist, ist nicht bekannt. Dass ihr die Energie in Deutschland nicht reicht, hingegen schon.