Alexander Teske, langjähriger Redakteur der ARD-«Tagesschau», übt in seinem Buch «Inside Tagesschau: Zwischen Nachrichten und Meinungsmache» scharfe Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die «Tagesschau» sei «angepasst, aktivistisch und abgehoben», geprägt von einer politischen Schlagseite zugunsten von Grünen und SPD. Der NZZ sagt er: «Es gab bei der ‹Tagesschau› schon eine Agenda, wir bestätigten vor allem die Regierungsmeinung.»

Die politische Beeinflussung passiere bei der «Tagesschau» aber «wohl eher unbewusst». Teske: «Es zeigt sich darin, welche Themen sie gerne aufgreifen und welche nicht. Zu sehen war das etwa im Wahlkampf, als die ‹Tagesschau› erst gar nicht über zu spät deklarierte Nebeneinkünfte von Annalena Baerbock berichtete und diese später unter dem Titel ‹Ein blödes Versäumnis› abhandelte.» Viele Journalisten würden in ähnlichen Kreisen aufwachsen, ihre Freunde dächten gleich wie sie. «Sie haben einen hohen Bildungsabschluss, erzielen ein hohes Einkommen, gehören zu städtischen Milieus – die klassische Stammwählerschaft der Grünen.» Teske meint, es gebe sicher Redakteure, die anders dächten. «Nur überlegen die sich wohl dreimal, ob sie den Mund aufmachen.»